J.W. Jones – Powerful Canadian Blues
Blues aus Übersee faszinierte am Sonntagabend zahlreiche Fans des Genres im Hotel Moosburger Hof. Der kanadische Gitarrist und Sänger J.W. Jones legte mit Bassistin Laura Greenberg und Schlagzeuger Jansen Richard ein energiegeladenes Programm auf den Parkett, das man so schnell nicht mehr vergisst.
„Canada’s Top Touring Blues Act“ – so beschreibt sich J.W. Jones auf seiner Homepage. Mit seinen 33 Jahren ist der aus Ottawa stammende Bluesgitarrist in seinen besten Jahren und er möchte noch viel erleben. So brach er Anfang April zur großen Europatour auf. Im Rahmen der Bluesreihe im Moosburger Hof machte Jones am vergangenen Sonntag in Pfaffenhofen Halt, um die Bluesfans der Kreisstadt in den Genuss seiner energiegeladenen Musik kommen zu lassen. Eine Europatour ist bekanntermaßen mit viel Aufwand verbunden. So standen innerhalb von 12 Tagen 12 Konzerte an, zwischen denen eine nicht unerhebliche Wegstrecke lag. Die meiste Zeit verbringt die Band im Bus, mit dem sie die letzten zwei Wochen über 8000 Kilometer unterwegs waren. Und die Reise geht weiter: nach Pfaffenhofen folgt die Weiterfahrt nach Holland. Jones Karriere fing ziemlich unscheinbar an. So spielte er in seinen jungen Jahren zunächst Schlagzeug, das er allerdings mit 14 Jahren beiseiteschob. Die Gitarre hatte es ihm nämlich angetan. Mit knapp 20 Jahren ging Jones voll ins Geschäft über und konnte mit der Musik seinen Lebensunterhalt zahlen. Der Gedanke, aufs College zu gehen, wurde schnell verworfen, denn Jones hatte seine Bestimmung in der Bluesmusik gefunden.
Was die Pfaffenhofener allerdings gestern auf der Bühne erlebten, wird so schnell vermutlich niemand vergessen. Man kennt den Blues in der Form der Traurigkeit – doch dieses Klischee sprengte Jones gänzlich in die Luft. Ein wahres Bluesfeuerwerk ereignete sich dort vor dem entspannten Publikum. Jones zeigt Spielakrobatik an der Gitarre und Ideenreichtum. So spielte er einen Sketch mit Schlagzeuger Jansen Richard, bei dem er durch Schläge mit der Hand in die Luft die linke Hand von Richards führte – und diese schlägt normalerweise die Snare. Das Publikum zuckte stellenweise zusammen, da Jones Schläge gezielt außerhalb des Taktes wählte, auf die man sich nicht vorbereiten konnte. Mit „Swing Thing“ schlägt Jones den Genre Swing ein – eine Stilrichtung des Jazz. Viele Stücke waren sehr „funky“, das Zusammenspiel mit Bassistin Laura Greenberg und Richard grandios und energiegeladen, dass es einen fast aus den Stühlen schleudert. Jones überzeugt durch seine einzigartige Stimme und natürlich das Gitarrenspiel. Beides könnte man theoretisch separieren, denn die akustischen Parts waren ebenso mitreißend wie die Gesangsstücke. Es machte einfach Spaß, dem Kanadier und seiner Band zuzuhören!
Jones gibt alles für seine Musik. Seine Akkorde überträgt er auf ausdrucksstarke Gestik und Mimik, zwischendrin dichtet er ganze Medleys aus Titelmelodien von den Simpsons oder James Bond. Die nächsten Gags folgten sogleich – Drummer Jansen und Laura greifen zu Jones Gitarre. Zu dritt spielen sie fehlerfrei auf dem Sechssaiter. Kurze Zeit später wird kurzum einfach mal das Instrument getauscht. Jansen wechselt zum Bass, Greenberg zeigt ihre Skills an der Gitarre und Jones lässt die guten alten Zeiten am Schlagzeug wieder aufleben. Grandios! J.W. Jones war ein wirkliches Highlight in der Bluesreihe vom Hotel Moosburger Hof. Das Publikum zeigte große Begeisterung bei seinen Songs und erwarb auch fleißig CDs. Dafür musste die Band dann auch mit zwei Zugaben noch einen drauf legen.
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