Wertungsplatteln im Stockerhof Pfaffenhofen
„Deandldrahn und Schuahpladdln“ ist bayerisches Brauchtum pur, nach Walzerklang und im weißen Kreis getanzt, beziehungsweise zelebriert, wird ab und zu ein Leistungstest für den Nachwuchs in Sachen Volksmusik und Brauchtum daraus. Über fünfhundert Paare haben sich am Sonntag den kritischen Preisrichtern gezeigt, über fünfhundert Mal war auch der Walzer von der Ziehharmonika zu hören, Gemütlichkeit schaut anders aus.
Die getanzten Figuren müssen exakt stimmen, der Plattler klar hörbar, die Sprünge hoch genug sein, das Deandl darf bei ihrem Draher den Kreis nicht verlassen, der Bursch muss sein Deandl zum Walzer galant einfangen und überhaupt muss das ganze Gwand stimmen. Der Gesamteindruck des Paares ist entscheidend, so gibt es auch eine extra Tanztracht, kurze Lederhosn, Hosenträger, Wadlstrümpf und Tanzschuhe mit Absatz. Die Deandl haben ein spezielles Dirndl mit Glockenrock, Schürze und Schultertuch.
Übrigens, dass dem Deandl beim pausenlosen Drehen nicht schwindlig wird, muss der Blick immer waagrecht in die Runde oder zum Partner gehen, niemals auf den Boden.
Der Name „Schuhplattler" stammt nachweislich etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch schon zuvor wurden Schuhplattler und ähnliche Tanzformen, die sich aus der Tanzpraxis des Ländlers ergaben, praktiziert. Die Tanzbewegungen waren ursprünglich Werbetanzfiguren; ein Tänzer wollte seine Tänzerin mit akrobatischen Figuren beeindrucken und sie damit für sich gewinnen. Vorher und nachher drehte er sie unter den Händen oder tanzte mit ihr Walzer.
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