Ehrenamtskongress mit überzeugenden Fachreferenten
Anlässlich des Ehrenamtskongresses überreichte Landrat die 1.500. Ehrenamtskarte an Georg Steinberger (2.v.r.). Mit auf dem Bild Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand (rechts) und MdL Erika Görlitz. Foto: Huber
Informationen geben, Erfahrungen austauschen, Aktivitäten vernetzen, Menschen motivieren – diese Ziele formulierte Landrat Martin Wolf bei seiner Begrüßung von über 220 in Vereinen tätigen Menschen zum ersten Ehrenamtskongress des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm in Schweitenkirchen. Der Landrat lobte, dass in über 1.000 Vereinen im Landkreis Pfaffenhofen das Ehrenamt „Ehrensache“ ist. Anderen Menschen zu helfen, füreinander da zu sein und gemeinsam für die Gesellschaft etwas zu leisten seien Werte, die für die Aktiven ganz hoch angesiedelt sind und auch künftig hoch gehalten werden müssen.
„Wegen des demographischen Wandels gewinnt das bürgerschaft-liche Engagement weiter an Bedeutung“, betonte der Landkreischef. Er plädierte dafür, die Generation „60 Plus“ stärker in das Ehrenamt einzubinden. Es gebe viele Menschen, die sich in der „dritten Lebensphase“ gerne für das Gemeinwohl einsetzen. Der Landkreis werde alle unterstützen, die im „Dienst der guten Sache“ für ihre Mitmenschen tätig sind.
Gewürdigt wird die Arbeit der Vereinsfunktionäre im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm u.a. durch die Ehrenamtskarte, die sich nach Ansicht von Martin Wolf zu einem „riesigen Erfolg“ entwickelt hat.
Im Laufe der letzten zehn Monate konnten über 1.500 Ehrenamts-karten ausgegeben werden, die in rund 80 Akzeptanzstellen verwendet werden können. Die 1.500. Ehrenamtskarte überreichte der Landrat beim Ehrenamtskongress an den Baar-Ebenhausener Feuerwehrmann Georg Steinberger.
Für die Teilnehmer des Kongresses gab es im Laufe des Tages jede Menge geballte Informationen zur Ausübung des Ehrenamtes. So referierte Bud A. Willim aus München über Marketing für Vereine und Akquise von Ehrenamtlichen. Der Verein müsse in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen werden können, so Willim. Insbesondere müssten die „Zielgruppen“, also Mitglieder und Interessenten, die Alleinstellungsmerkmale und Stärken eines Vereins auf Anhieb kennen. Die Kommunikationsprozesse nach außen sind gezielt und klar zu gestalten, erläutert der Referent. Weiter sei es wichtig, durch Vereinsaktivitäten in der Öffentlichkeit positive Aufmerksamkeit zu erzielen. „Tue Gutes und sprich darüber“, sei eine patente Losung für die Öffentlichkeitsarbeit von gemeinnützigen Organisationen.
Über Haftung, Recht und Steuern im Ehrenamt informierte Rechtsanwalt Bernd Jaquemoth aus Nürnberg. Ehrenamtlich Tätige seien gesetzlich unfallversichert, was viele nicht wüssten. Wichtig sei für jeden Ehrenamtlichen zu klären, ob seine gemeinnützige Tätigkeit durch die private Haftpflichtversicherung abgedeckt ist oder eine Zusatzversicherung abgedeckt ist.
Probleme gibt es bedauerlicherweise, wenn bei Fahrten für einen Verein Schäden an privaten Kraftfahrzeugen entstehen. Hier bleibe der sog. „Prämien- oder Kaskoschaden“ nicht selten beim Ehrenamtlichen hängen. Verschiedene Dachverbände bieten dazu eine Dienstrahmenreiseversicherung an. Im Hinblick auf die steuerliche Gestaltung sei interessant, dass der Jahresbetrag der sog. „Übungsleiterpauschale“ jetzt bei 2.400 € liegt.
Diskutiert wurden auch Fragen zum Urheberrecht und zum Kopierschutz. Schließlich war auch das seit kurzem in der Öffentlichkeit diskutierte „Führungszeugnis im Ehrenamt“ ein Thema. Hier sei die Vereinsführung in der Verantwortung, im Hinblick auf die „sensiblen Inhalte“ der Dokumente den Datenschutz zu gewährleisten.
Als Beispiel für einen erfolgreichen Verein im Landkreis wurde beim Kongress während der Veranstaltung der Deutsche Alpenverein Sektion Pfaffenhofen-Asch vorgestellt. Sep Hobmeier und Robert Strohhofer gaben einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten des rund 2.300 Mitglieder starken Vereins. „Dazu braucht es eine aktive Führung sowie ein konsequentes Vereinsmanagement“, betonte Sepp Hobmeier. Wichtig sei, die Interessen und die Stärken der Mitglieder zu kennen und einzubauen, so Robert Strohhofer. Der Alpenverein lege auch großen Wert darauf, dass ein „Wir-Gefühl“ entsteht, das den Verein trägt. Die Gewinnung und Fortbildung von ehrenamtlich Tätigen Funktionären, Trainern und Kursleitern sei dabei eine wichtige Aufgabe. Schließlich sei von großer Bedeutung ein „attraktives Programm zu erstellen“, das den Vereinsmitgliedern einen Mehrwert für die Planung und Gestaltung der Freizeit gibt.
Eine wichtige Rolle spielen bei der Werbung für den Verein mittlerweile das Internet, insbesondere die eigene Homepage, Facebook, ein monatlicher Newsletter sowie das stark nachgefragte Programmheft.
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