max.bab wieder im incontri
Jazz vom Feinsten boten die vier Musiker von max.bab im incontri. Die Zuhörer im gut besuchten Kulturwerk an der Waaler Straße bekamen hochwertigen Jazz zu hören, der anspruchsvoll und mitreißend war. Die vier Musiker aus dem Süden Münchens präsentierten dabei viele neue Stücke ihrer neuesten CD.
Das Quartett besteht aus Max von Mosch (Saxophon/Klarinette), Benedikt Jahnel (Piano), Andreas Haberl (Schlagzeug) und Benny Schäfer (Bass), und der so internet mäßig klingende Name der Band setzt sich zusammen aus den Vornamen bzw. den Anfangsbuchstaben der vier Bandmitglieder. Vor vielen Jahren wurden sie noch als Newcomer-Band gefeiert, doch das sind sie schon lange nicht mehr. Sie sind inzwischen ausgewachsene Vollprofis, die ihr früheres Hobby durch entsprechende Musikstudien im In- und Ausland perfektioniert haben. Sie haben sich kontinuierlich weiterentwickelt, auch dadurch, dass jeder für sich in die Welt zog und sich bei renommierten Kollegen und an Jazzplätzen wie New York, Amsterdam, Berlin und Montreal Erfahrung und Inspiration holte. Außerdem ist jeder inzwischen auch Mitglied verschiedener anderer prominenter Bands. Und Anerkennung und Preise hat auch schon jeder abgeräumt.
Das Zusammenspiel der Band war einfach hervorragend, jeder konnte sich blind auf den anderen verlassen, die Einsätze waren perfekt aufeinander abgestimmt. Und man merkte an der Lust und am Zusammenspiel, dass es sich hier um eine Jazz-Formation handelt, die schon seit Jugendtagen gemeinsam spielt.
Ihre Stücke sind Eigenkompositionen, überwiegend von Benedikt Jahnel und Max von Mosch komponiert. So auch das Titelstück der neusten CD „Laws of motion“ (von Bene) oder „Human intend“ von Max. Die Vorarbeiten für die CD haben zwar recht lange gedauert, die CD wurde erst zwei Tage vor dem Auftritt fertig, doch es war den Musikern anzumerken, dass die sich auf das erste Live-Konzert gefreut haben. Denn der Vorteil ihrer Livemusik ist, dass sie sich vor Publikum aus der Starre einer im Studio aufgenommenen CD lösen können und ihre Interpretationen immer weiter ausbauen und sich auch somit immer weiterentwickeln können – sofern das überhaupt noch möglich ist. Bei den Stücken versinken die Musiker so in ihr Spiel, dass sie sich um die Wirkung auf ihr Publikum gar nicht kümmern. Bene am Piano war so sehr in sein Spiel vertieft, dass man gelegentlich befürchten musste, er würde sich die Zunge abbeißen, oder Schlagzeuger Andi, der mit geschlossenen Augen und abgewandtem Gesicht spielte. Einfach brillant. Der Abend war ein Klang- und Performanceerlebnis, nicht musikalisch abgehobener und extravaganter Jazz, sondern ein eigenständiger, sympathischer und ebenso frischer wie selbstbewusster Jazz, der beim Publikum ankam.
Benedikt Jahnel, Max von Mosch, Benny Schäfer, Andreas Haberl
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