Gemeinderat beschließt Anschaffung eines neuen HLF 20
Das HLF20 der Feuerwehr beim Tag der offenen Tür.
Es war eine Diskussion, die am Ende nicht völlig verständlich war. Kontrovers wurde über die Beschaffung eines neuen HLF 20 für die Wolnzacher Feuerwehr debattiert, am Ende fiel das Votum aber dann doch einstimmig aus.
Aufgrund von Verschleiß und veralteter Technik hatten die Floriansjünger den Antrag auf Neuanschaffung eines Hilfsleistungslöschgruppenfahrzeugs, kurz HLF 20, gestellt. „Mit 26 Jahren ist das LF 16 nicht nur sehr alt, sondern vor allem technisch nicht mehr auf dem heutigen Stand“, so Kommandant Werner Fuchs. Vor allem der hydraulische Rettungssatz müsste komplett erneuert werden. Eindrucksvoll verdeutlichte er dies. „Bei einem Audi Q5 könnte mit dieser Ausrüstung das Dach nicht entfernt werden.
Doch nicht nur aufgrund der Technik auch wegen der gestiegenen Anforderungen ist ein zweites Einsatzfahrzeug durchaus sinnvoll. „Wir hätten damit zwei Haupteinsatzfahrzeuge“ so Fuchs weiter. Sie sollen künftig das Rückgrat der Wolnzacher Feuerwehr bilden. Es ist folglich nicht nur eine langfristige sondern auch eine strategische Entscheidung. „Wir wären damit mit zwei Trupps voll einsatzfähig und für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet“, erklärte Kommandant Werner Fuchs.
Doch auch wenn diese Investition sinnvoll ist, stieß sie zunächst nicht bei allen Gemeinderäten auf Gegenliebe. „Wäre es nicht möglich das LF 16 zu ertüchtigen“, so die Frage von Adolf Schapfl. Die klare Antwort darauf war, dass dies an der technischen Ausstattung nichts ändern würde. „In den letzten Jahren sind die Herausforderungen stetig gestiegen, damit steigt natürlich die Anforderung an das technische Gerät“, so Fuchs. Mit der veralteten Technik würde man also nicht mehr weit kommen.
Obwohl der Bedarf seitens aller unbestritten war, sahen einige Gemeinderäte vor allem in Bezug auf den Finanzbedarf, ca. 400.000 Euro, Probleme. „Sollte man nicht den Zeitraum für die Anschaffung noch einmal überdenken“, so Martin Stockmaier, der dafür plädierte die Finanzen im Auge zu behalten. Auch Karl Straub stieß in das gleiche Horn, jedoch forderte er nicht die Anschaffung, sondern vielmehr andere für die kommenden Jahre geplante Anschaffungen auf den Prüfstand zu stellen.
Kritisch wurde auch noch einmal hinterfragt, ob die Wolnzacher Feuerwehr tagsüber überhaupt die Männer für zwei komplette Trupps stellen kann, die mit der Anschaffung des HLF 20 verbunden wären. „Hier sehe ich nicht das Problem“, so Gemeinderat Erich Niedermeier, „denn auch die Feuerwehrler in den Ortsteilen sind mittlerweile sehr gut ausgebildet, und könnten im Ernstfall auch eingesetzt werden.“ Insgesamt muss man alle Wolnzacher Wehren als eine Einheit betrachten. Dies zeigt nicht nur die Tatsache, dass viele in den Ortsteilen die Ausbildung zum Truppmann I und II haben, sondern auch die Tatsache, dass den Wolnzachern selbst daran gelegen ist gut ausgestattete Ortsteilwehren zu haben. „Wir würden im Zuge der Neubeschaffung das LF 8/12 an eine unserer Wehren abgeben“, so Fuchs, womit diese deutlich gestärkt werden würde.
Insgesamt so das Fazit von Gemeinderat Matthias Boeck sei das eine Investition in die Zukunft. Er sprach sich deswegen auch klar gegen einen Aufschub der Beschaffung aus. „Geld in ein altes Fahrzeug und veraltete Technik zu investieren macht keinen Sinn.“ Bis 2015 soll das neue Fahrzeug einsatzbereit sein. „Wir haben die entsprechenden Haushaltsmittel für 2014 und 2015 eingeplant“, so Bürgermeister Jens Machold. Bei den geschätzten Kosten von 400.000 Euro ist mit einem Zuschuss von rund 100.000 Euro vom bayerischen Staat zu rechnen.
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