Sauglocknläutn: Volksmusikkabarett vom Feinsten
15 Jahre Sauglocknläutn, und die Wolnzacher durften kräftig mitfeiern. Insgesamt haben die 3 Jungs seit dieser Zeit 7 CDs aufgenommen und über eineinhalb Jahrzehnte auch das politische Geschehen in und um Bayern mit ihren stets pointierten, bisweilen bissigen Kommentaren, begleitet. Anlässlich ihres Jubiläums zeigten sie das Beste aus ihrem umfangreichen Fundus – natürlich nicht ohne aktuellen Bezug.
Komisch, wird sich so mancher Zuschauer gleich zu Beginn gedacht haben, warum ist denn die erste Reihe frei? Die Antwort gaben Peter, Walter und Ritsch postwendend. „Das sind die vom Oberlandesgericht für die Presse reservierten Plätze.“ Warum nun der Wolnzacher Kurier oder Brigitte – obwohl akkreditiert – sich dieses Highlight entgehen ließen, das bleibt ihr Geheimnis. Zumindest sorgte dieser Kommentar für den ersten Lacher. Das Eis war gebrochen und ein heiterer, lustiger Abend konnte beginnen.
Während sich nun Walter, Peter und Ritsch auf der Bühne über die zahlreichen Geschenke anlässlich ihres Jubiläums freuten, löste deren Inhalt beim Publikum meist Lachattacken aus. Während sich Peter nichts sehnlicher als eine Gitarre wünschte, enthielt das Präsent der bayrischen Staatsregierung außer einer 5.000 Euro teuren Schleife von Söders Kindern rein gar nichts.
Auch im übrigen Programm gingen sie mit den bayrischen Alleinherrschen nicht gerade zimperlich um. Ob Uli Hoeneß oder die bayrische Vetternwirtschaft, alle „Großkopferten“ bekamen, sehr zur Freude aller Anwesenden, ihr Fett ab. „I mag’s alle ned“, so Peter über die Politiker und traf so garantiert nicht den Falschen. Doch Walter Peter und Ritsch teilten nicht nur kräftig gegen die Politikerkaste aus – „Wir haben keinen Favoriten, aber die CSU liefert in Bayern bekanntermaßen fast stündlich neuen Stoff“, so Ritsch – sondern schlugen immer auch wieder nachdenkliche Töne an. „Es geht nicht ohne Schneekanone“, so ihr bissiger Kommentar zum alljährlichen „Skizirkus“ und dem Klimawandel.
Während nun die Drei auf der Bühne Geschenk um Geschenk öffneten, Peter fast vergeblich auf eine Gitarre hoffte und sie sich durch 15 Jahre Sauglocknläutn spielten, genoss das Wolnzacher Publikum einen heiteren Abend. „Es hat uns wieder riesig Spaß gemacht, hier im Herzen der Hallertau zu spielen“, so die drei am Ende eines gelungenen Auftritts. Bei so viel Wortwitz und schwarzem Humor blieb am Ende nur eine Frage offen: Warum haben die drei in ihren 15 Jahren bislang noch nie einen Kleinkunstpreis erhalten? Die Antwort darauf gaben sie mit gewohnt spitzer Zunge selbst: „Der Preis für uns ist einfach noch nicht erfunden!“
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