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Die Bekassine - eine kleine Schnepfe – der Vogel des Jahres 2013.

 

Sie ist der Vogel des Jahres 2013 - die Bekassine. Auch als „kleine Schnepfe“ bekannt, ist sie das Thema der Vogelausstellung im Rathausfoyer, vom 2. – 15. Mai, in Schweitenkirchen.


Viele Leute halten sie für eine exotische und seltene Art. Exotisch ist eigentlich nur ihr Name. Er ist aus dem Französischen hergeleitet und bedeutet kleine Schnepfe. Die Engländer bezeichnen sie als gewöhnliche Schnepfe und die Holländer als Wasserschnepfe. Diese Namen erscheinen viel plausibler. Eine seltene Art ist die „kleine Schnepfe“ aber auch nicht. Ihren Bestand schätzt man weltweit auf etwa 16 Millionen Tiere. In Bayern gibt es noch etwa 500 bis 700 Brutpaare. Im Landkreis Pfaffenhofen ist sie in den letzten Jahren ausgestorben. Nun stellt sich die Frage, wie solch ein Vogel, der ursprünglich wohl sehr häufig war, so komplett verschwinden kann.
Die Bekassine ist ein Vogel der Moore und nassen Wiesen. In unserem Landkreis gab es früher überall entlang von Donau, Ilm und Paar Niedermoore, in denen die Bekassine und viele andere Wiesenbrüterarten zu Hause waren. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Moore trocken gelegt und auch die feuchten Wiesen sind nicht mehr über den gesamten Sommer feucht, so dass der lange Schnabel der Bekassine in den Boden eindringen könnte. So ist sie aus unserer Landschaft verschwunden, denn Nahrung war bei uns nicht mehr zu finden.
Ihr besonderes Artmerkmal, das „Meckern“, ist über unseren Wiesen verstummt. Die Männchen erzeugen diesen merkwürdigen Laut durch das Vibrieren der äußeren Schwanzfedern, wenn sie im Sturzflug nach unten fliegen. Es besteht die Hoffnung, dass auf den Landkreisflächen südlich von Vohburg eine Wiederansiedlung möglich ist. Dazu müssen die feuchten Flächen gelegentlich gemäht werden. Entsprechende Absprachen zwischen der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Pfaffenhofen und den Spezialisten des LBV haben bereits stattgefunden.
Die Bekassine ist ein Zugvogel. Daher kommen im Frühjahr und im Herbst regelmäßig Trupps von etwa 20 Tieren in unseren Wiesen vor. Die letzte Beobachtung von Anfang April dieses Jahres stammt aus dem Paartal. So bleibt die Hoffnung, dass bei geeigneten Lebensraumbedingungen einzelne Durchzügler zum Brüten bei uns bleiben. Diese würden dann wie in früheren Zeiten durch Meckern ihre Reviere verteidigen. Die Nester würden an besonders unübersichtlichen Stellen am Boden angelegt und von den Jungen direkt nach dem Schlüpfen aus dem Ei verlassen. Dabei kümmern sich regelmäßig beide Eltern liebevoll um den Nachwuchs, der nach etwa einem Monat flügge wird und dann mit nach Süden fliegt. Leider werden in jedem Jahr noch sehr viele Wiesenvögel, so auch die Bekassine, auf ihren Zug durch Frankreich, England und Italien abgeschossen. Der LBV bemüht sich bei der Europäischen Union um eine Beendigung der Jagd auf diese Zugvögel.
 

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