Lutz Nachmittag in St.Josef - Der Brandner Kaspar
„So san mir“ ein Gedicht von Josef-Maria Lutz trifft die Stimmung an diesem Nachmittag im voll besetzten Saal des Bürgerbüros am Hofberg am besten. „An Kopf voller Faxn“, die lustige Seite von Lutz brachte Max Heckmeier allein schon durch sein authentisch bayerisches Wesen auf die Bühne. Den mehr nachdenklichen Teil der ausgesuchten Gedichte hat Adelheid Schurius mit Zither Begleitung gefühlvoll vorgetragen.
Der Frauendreigesang „Chrinaliese“ hat, hochprofessionell an den Instrumenten und mit zarten Stimmen, den musikalischen Teil gestaltet, im den auch Lutztexte enthalten waren. Mit einem wunderbaren Bühnenbild und gekonnter Ausleuchtung fanden sich die Besucher sofort in einem echten Bauerntheater wieder.
Der absolute Höhepunkt allerdings war die szenische Darstellung des Brandner Kaspers durch Stadtapotheker Peter Stoffel als Boandlkramer und Max Heckmeier als Brandner. Humoristische Zutaten und Späße wollte Lutz zwar nicht in seinem Stück haben, dieser Dialog aber hätte ihm sicher gefallen. Das „Grasobern“ um das 90ste ergaunerte Lebensjahr verlief ruhig und gefühlvoll, da war keine reißerische Übertreibung zu bemerken, das ganze hätte sich wirklich so abspielen können. Auch, dass der Brandner zu keiner Jahreszeit einen Termin zum Sterben frei hat, dürfte die wenigsten Zuschauer überrascht haben. Die Regie hatte Carola Schreyer, eine große Hilfe war Maria Axmann, den anschließenden „grossen Kaffeklatsch“ organisierte das Team vom Seniorenbüro. Ein erster Lutz zum Jubiläumsjahr und mit Sicherheit nicht der schlechteste.
Das bekannteste Stück von Josef-Maria Lutz „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ basiert auf einer kleinen Erzählung von Franz von Kobell und wurde 1934 in Dresden uraufgeführt. Seitdem wurde es auf mehr als hundert Bühnen gespielt.
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