Neues Wolnzach-Buch: Bauausschuss befangen?
Nachtarocken - so könnte man wohl das Verhalten von Gemeinderat Max Wallner am besten erklären, denn er warf zu Beginn der Bauausschusssitzung nicht nur Martin Stockmaier, dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses, sondern auch der Kommunalaufsicht Befangenheit vor. Ein Vorwurf, der völlig aus der Luft gegriffen ist, so jedenfalls sah es das gesamte Gremium.
In seiner Maisitzung vergaben die Mitglieder des Bauausschusses den Druckauftrag für die Wolnzach-Chronik an das Druckhaus Kastner zum Angebotspreis vom 25456,50 Euro. Ein um rund 9000 Euro günstigeres Angebot wurde vom Gremium abgelehnt. Aus Sicht der Gemeinderäte war dieses Angebot bewusst niedriger gehalten, um den Auftrag zu erhalten. Auf Nachfragen konnte der Anbieter den Wolnzachern aber nicht schriftlich bestätigen, dass im Angebotspreis auch sämtliche Satzkosten enthalten waren. Nach Rücksprache mit der Kommunalaufsicht entschied man sich, dieses Angebot nicht zu berücksichtigen.
Eigentlich sollte das Thema damit beendet sein, doch Max Wallner jun. sah das natürlich ganz anders und warf im Zuge einer erneuten Diskussion nicht nur der Kommunalaufsicht, sondern auch Martin Stockmaier Befangenheit vor. „Wir hatten schon im Vorfeld engen Kontakt zur Rechtsaufsicht“, erklärte Bürgermeister Jens Machold abermals. Diese hat das Vorgehen gebilligt, folglich gibt es aus ihrer Sicht auch an der Vergabe nichts auszusetzen.
„Dieses Angebot hätte gar nicht zugelassen werden dürfen“, so Gemeinderat Alois Siegmund, „denn die Layoutkosten wurden hier nicht berücksichtigt.“ Dass dies aber ein großer Brocken ist, davon konnte der Gemeinderat in diesem Zuge auch noch berichten. „Zusammen mit einer Grafikerin saßen wir bereits mehrere Stunden zusammen, um uns über die Gestaltung zu unterhalten.“ Auch in Zukunft werden diesbezüglich noch zahlreiche Treffen nötig sein. Marin Stockmaier fügte in diesem Zusammenhang noch an: „In meinem letzten Gespräch mit Hrn. Sauer hat sich dieser erfreut gezeigt, dass die Entscheidung so gefallen ist.“ Dass man dies abermals diskutiert, ist deshalb nicht nur für ihn sondern für die überwältigende Mehrheit des Bauausschusses unverständlich. Auch Bürgermeister Jens Machold äußerte sich ähnlich. „Es ist äußerst schade, dass dieses Projekt von Ihnen in ein negatives Licht gerückt wird“, so der Bürgermeister an die Adresse von Max Wallner, der dennoch ankündigte, eine Überprüfung der Vergabe zu fordern.
Stellt sich letztlich die Frage, warum ein Wolnzacher Gemeinderat hier derart gegen eine Wolnzacher Firma ins Feld zieht. Die Antwort liegt auf der Hand, denn der Chef der Druckerei, die nicht berücksichtig worden ist, stand auf der BGW-Liste. Bleibt am Ende die Frage, wer in diesem Zusammenhang befangen ist.
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