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A tribute to Oscar Peterson and Ray Brown

Jazz ist vielschichtig, fängt im Easy Listening-Bereich an und geht bis in die Tiefen des Free Jazz und der Improvisationen. Eine große Bandbreite, worüber der eine oder andere "Otto-Normal-Musikliebhaber" sich vielleicht schon einmal abhalten lässt, wenn "Jazz" auf dem Programm steht. Was das Chris Gall Trio jedoch am Samstagabend im Incontri dem Publikum servierte, war ganz einfach tolle Musik zum Zuhören, manchmal zum Träumen, andere Male zum heftigen Swingen und Mitwippen.

Mit Andreas Dombert an der Gitarre hatte sich das Münchener Trio um den Pianisten Chris Gall noch Verstärkung mitgebracht. Und die Musiker schufen von Beginn an die Atmosphäre eines altehrwürdigen New Yorker Jazzclubs. Was zugegebenermaßen so schwer auch wieder nicht war, weil eben die dargebotene Musik aus genau dieser Ecke stammt. Oscar Peterson und Ray Brown standen schon in der Konzertankündigung, beide in den 20er Jahren geboren, musikalisch ganz groß geworden in den 50ern. Pianisten waren sie und Komponisten, und man ist immer wieder überrascht, welchen Einfluss sie auch auf die heutige Musik haben. Oder hätten Sie gewusst, dass Robbie Williams auch Oscar Peterson in seinem Repertoire hat? ("Have you met Miss Jones").

Was das Chris Gall Trio von vielen Jazzern unterscheidet ist die Offenheit, mit der sie dem Publikum begegnen. Die Nähe und der Dialog werden von Beginn an gesucht. Man erläutert den Konzertbesuchern die Hintergründe der Lieder und vermittelt auf diese Art und Weise auch ein Stück Musikgeschichte. Aber die Band war ja nicht zum Erzählen im Incontri: ihre Instrumente beherrschen sie schon auch virtuos. Und zwar alle wie sie dort waren (neben den oben schon genannten Chris Gall und Andreas Dombert noch der Kontrabassist Ernst Techl und am Schlagzeug Michael Keul).

So hatten die Liebhaber dieser Stilrichtung einen rundum gelungenen Abend voller Musikgenuss in einer dieses Mal nicht ausverkauften Incontri Kultuwerkhalle.
 

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