Ulrichsfest Oberlauterbach: Segen für Ross und Reiter
Alle Wege führen nach Oberlauterbach, wenn sie in diesem Jahr auch etwas beschwerlicher sind, denn in dem kleinen Dorf nahe Wolnzach wird gerade fleißig gebaut. Nichtsdestotrotz ließen es sich viele Gläubige nicht nehmen zum traditionellen Ulrichsfest dorthin zu pilgern.
„Es freut mich in diesem Jahr ganz besonders, dass wieder so viele Gläubige den Weg zum Michlbauern gefunden haben“, so Pfarrer Thomas Schießl zu Beginn der hl. Messe. Nicht nur Reiter und Kutscher haben sich in diesem Jahr wieder auf den Weg nach Oberlauterbach gemacht, auch viele Pilger der Wedelinibruderschaft zog es zu Ehren ihres Heiligen dorthin.
Ulrich und Wendelin beide sind in der kleinen Gemeinde untrennbar miteinander verbunden, dies wird nicht nur in der Kirche deutlich – das Wappen von Ulrich hängt direkt neben Wendelin – sondern auch im Leben. Zwar trennen beide mehrere Jahrhunderte und auch ihre Tätigkeiten scheinen oberflächlich betrachtet doch sehr verschieden gewesen zu sein, dennoch stellt man bei einer genaueren Betrachtung fest, dass beide mehr gemeinsam hatten, als man denkt. Beide haben sich in besonderer Form um die Herde des Herrn gekümmert. Dies ist auch die Beständigkeit in einer Zeit des ständigen Wandels. „In einer immer schneller werdenden Zeit, brauchen wir Haltepunkte“, so Pfarrer Schießl, und diese findet man in den beiden Heiligen.
Doch auch wenn er in seiner Predigt durchaus einige kritische Töne ansprach, so muss Wandel nicht unbedingt negativ besetzt sein. In diesem Zug erwähnte er den neuen Papst Franziskus, der mit vielen Traditionen bricht und auch in der Kirche einen Wandel einläutete. „Lasst euch verwandeln, und nehmt Christus mit in die neue Woche“, so die Botschaft, die Pfarrer Thomas Schießl den Gläubigen mit auf den Weg gab.
Traditionell wurden aber am Ulrichsfest nicht nur Ross und Reiter gesegnet, sondern auch für eine gute Ernte gebetet. Insbesondere dankte Pfarrer Thomas Schießl in diesem Jahr, neben allen am Gottesdienst Beteiligten, ganz ausdrücklich den Baufirmen, die es erst ermöglicht hatten, dass das Ulrichsfest in diesem Jahr wieder in einem so feierlichen Rahmen stattfinden konnte.
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