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Bayerischer Tischtennisverband stellt Weichen für die Zukunft

Mit dem Michael-Esterl Gedachtnispreis ausgezeichnet: der Post SV Augsburg.

Während die Kinder das Zentrum von Wolnzach eroberten, tagte der Vorstand des Bayrischen Tischtennisverbandes in Wolnzach, um auf die Herausforderungen der kommenden Jahre die richtigen Antworten zu finden. Dabei steht, wie es Präsident Claus Wagner betonte, die Mitgliedergewinnung im Fokus.

„Wir sind schon etwas ernüchtert“, begann Claus Wagner seine Rede, denn noch am Verbandtag 2007 setzte man sich das klare Ziel die Zahl der Mitglieder zumindest zu halten, wenn nicht gar noch zu steigern. Heute muss man sich eingestehen, dass diese Ziele nicht erreicht werden konnten. Die Zahl der aktiven Vereine ist in diesem Zeitraum von 1654 auf heute 1612 zurückgegangen. Bei den gemeldeten Mannschaften gibt es ein Minus von 7% auf 7534 zu verzeichnen. Besonders alarmierend dabei die Entwicklung im Mädchen und Damenbereich. „Hier gibt es einen regelrechten Einbruch. Um mehr als 40% sind die Mädchenmannschaften zurückgegangen“, so Claus Wagner. Die Folgen sind gravierend. Nicht nur fehlt damit der Nachwuchs für die Damen, nein vielerorts ist ein flächendeckender Spielbetrieb nicht mehr möglich.

Ehrungen durch den BLSV

Was soll man diesbezüglich nun unternehmen? Eine Frage, die den Vorstand seit geraumer Zeit umtreibt. Einiges wurde auch schon unternommen, wie Claus Wagner berichten konnte. „Durch Seitenaufrufe in Millionenhöhe, ist unsere Webseite, ist Click-TT interessant für Werbepartner geworden“, erläutert Wagner. Diese Einnahmen bilden, auch wenn sich so mancher Sportler daran stört eine wesentliche Grundlage, damit die Beträge stabil bleiben können. „Wir wollen die Vereine nicht zusätzlich belasten“, so der Präsident.

Wie wichtig diese Einnahmen für den Verband sind machte er aber auch an einer anderen Stelle mehr als deutlich. Der Staat zieht sich mit seiner Förderung immer mehr in den Hochleistungssport zurück. In Bayern steht außerdem der Wintersport sehr im Fokus. Nichtsdestotrotz konnte gerade durch das hervorragende Abschneiden der deutschen Tischtennisspieler in London das Ziel eines Bundesstützpunktes in Kolbermoor erreicht werden.

Ehrungen durch den bayerischen Tischtennisverband

So gab es von Präsident Claus Wagner eben nicht nur kritisches, sondern auch erfreuliche Botschaften. Um jedoch das Problem des Mitgliederschwundes dauerhaft zu lösen, braucht es nicht nur aktive, sondern vor allem kreative Vereine. Was in diesem Punkt alles möglich ist, das zeigte der Post SV Augsburg. „Der Verein hat seinen Blick nicht nur auf den sportlichen Erfolg gerichtet, sondern legt Wert auf soziales Engagement.“ Die Aktionen in Justizvollzugsanstalten, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen brachte dem Verein den ersten Preis der Deutschen Olympischen Gesellschaft im Fairplay-Wettbewerb. Seitens des BTTV wurde der Post SV Augsburg im Rahmen des Verbandshauptausschusses mit dem Michael-Esterl Gedächtnispreis 2013 ausgezeichnet. „Wer dies alles gehört hat, wird sicher sofort bestätigen, dass hier Außergewöhnliches von einem Verein geleistet wurde, für Menschen, die auf Zuwendung angewiesen sind, aber auch für die Persönlichkeitsbildung der eigenen Aktiven und nicht zuletzt für das Ansehen des Tischtennissportes“, so Claus Wagner in seiner Laudatio.

Nicht zuletzt sind es gerade Aktionen wie diese, die deutlich machen, was man erreichen kann. Natürlich bedarf es hier auch eines großen Einsatzes, dennoch sieht die Zukunft keineswegs düster aus. In diesem Zuge dankten sowohl Wolnzachs 2. Bürgermeister Erich Niedermeier als auch Florian Weiß, Kreisvorsitzender des BLSV allen für das ehrenamtliche Engagement und wünschten vor allem dem Präsidenten und seinem Team viel Erfolg auf diesem Weg.
 

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