Nico Bleutge „Verdecktes Gelände“
Die Buchhandlung Pesch pflegt seine Dichter und gibt mit seinen Lesungen den Pfaffenhofenern auch immer wieder die Möglichkeit, persönlich mit ihnen in Kontakt zu kommen. Nico Bleutge war und ist kein Unbekannter in der Kreisstadt, bekam er doch schon den Städtischen Kulturpreis verliehen. Die Preise die er aber in der Ferne zuerkannt bekam, steigerten sein Renommee um ein Vielfaches. Er lebt jetzt in Berlin, arbeitet dort als Literaturkritiker, sitzt praktisch an der Quelle des deutschen Literaturbetriebes.
Deutsch ist seine Sprache, Lyrik seine Profession, er ist der Autor der deutschen Gegenwartslyrik, macht der deutschen Sprache Beine, entdeckt sie neu, findet und erfindet konzentrierte Begrifflichkeiten, die ganze Gedankenwelten zusammenfassen. Lyrik ist kein Allgemeinplatz, die Auflagen der gedruckten Werke bewegen sich im unteren vierstelligen Bereich und doch hat der junge Mann eine wachsende Fangemeinde. Seine Sprache ist anders, sein neuer Band bewegt sich inhaltlich in Grenzgebieten, wie er sagt, in den Dämmerungsatmosphären des Morgens und Abends. Noch nicht ganz wach oder noch nicht schlafend, fließen die Wörter und Sätze aus den Gedichten, es ist feucht, glitschig und ruhig, die Farben, Klänge und Gerüche sind anders, Dämmerung eben, verdecktes Gelände.
Martin Hielscher, Cheflektor vom Münchener Beck-Verlag, erzählte viel aus dem Literaturbetrieb und dem Verlagsinternen Werdegang von Nico Bleutge. Der Autor selbst gab tiefe Einblicke in seine Arbeitsweisen und die Struktur seines Schreibens. Sogar spezielle Fragen der über fünfzig Besucher wurden gerne und ausführlich beantwortet, die erworbenen Bücher natürlich mit persönlicher Widmung signiert. Wie zu erfahren war, wird Nico Bleutge bald in seiner alten Schule, dem Schyren Gymnasium Pfaffenhofen, etwas zu tun bekommen, die genaueren Umstände sind aber noch, wie im Buch, im Graubereich.
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