Vandalen verwüsten Wolnzacher Freibad
Hans Widmann fiel aus allen Wolken als ihn am vergangenen Sonntagmorgen ein Anruf seines Bademeisters Thomas Demmel erreichte. „Vandalen haben über Nacht im Freibad gewütet!“, so lautete die Nachricht. Der Schaden beläuft sich, ersten Schätzungen zu Folgen auf über 10.000 Euro.
Eigentlich war am Sonntagvormittag eine kleine Geburtstagsfeier geplant, doch als Thomas Demmel am Sonntag gegen 5.30 seinen Arbeitsplatz betrat, war klar, daraus würde heute nichts werden. Über Nacht nämlich sind mehrere bislang unbekannte Täter ins Wolnzacher Freibad eingestiegen und haben ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen. „Alles was nicht niet- und nagelfest war, warfen sie in die Becken“, so Hans Widmann.
Plamen, Mülleimer, hölzerne Sitzbänke und Liegen und auch drei mehrere hundert Kilogramm schwere Findlinge landeten in den Becken. „Das ist einfach eine Riesensauerei!“ Erst am Freitag hatten viele Mitglieder der Wasserwacht und auch des Bauhofes bis in die frühen Morgenstunden noch mit dem Lauf10! zu tun, da ereilte sie am Sonntagmorgen der Hilferuf aus dem Wolnzacher Erlebnisbad, denn die Findlinge konnten nur mit vereinten Kräften und einem Lader wieder aus dem Becken geholt werden.
Mehr als drei Stunden waren die Jungs von der Wasserwacht und dem Wolnzacher Bauhof im Einsatz, um das Bad wieder für die Badegäste benutzbar zu machen. Doch auch wenn das Spiel- und Spaßbecken bereits pünktlich um 9.00 Uhr und das Sportbecken eine halbe Stunde später wieder frei gegeben werden konnte, die Spuren sind heute noch deutlich zu sehen. „Durch das Hineinrollen der drei Steine ist sind die Edelstahlbecken erheblich beschädigt worden. Sowohl im Sport- als auch im Spiel- und Spaßbecken sind dadurch größere Dellen. Ob der Edelstahl nur deformiert ist, oder ob sich dadurch gar Risse gebildet haben, das konnte derzeit noch niemand sagen. „Wir können den Schaden deshalb jetzt noch gar nicht genau beziffern“, so Hans Widmann weiter, der über die Tat selbst und den Grad der Zerstörung immer noch fassungslos ist. Insgesamt ist aber wohl aber, betrachtet man sich den angerichteten Schaden, mit einer 5-stelligen Summe zu rechnen.
Vermutlich über das Holztor beim Kiosk sind die Täter in die Badeanlage eingestiegen. „Nachdem, was der Bewegungsmelder aufgezeichnet hat, muss es wohl am Samstag gegen 22.15 Uhr gewesen sein“ erklärt der Freibadchef. Natürlich sind für ihn nächtliche Badegäste nichts Neues. Immer wieder schleichen sich Jugendlich an lauen Sommerabenden heimlich ins Freibad, um ungestört ein paar Runden zu schwimmen und den Abend zu genießen. Von einem kleinen Schäferstündchen oder einem nächtlichen Badespaß kann hier aber keine Rede mehr sein. Und so stellt sich am Ende schon die Frage, wer denn eigentlich so etwas tut?
Derzeit gibt es bereits erste Überlegungen, wie das Freibad künftig nach Betriebsschluss besser gesichert werden kann. Auch die Schwachstelle, über die sich die Täter Zutritt verschafft haben, wurde bereits beseitigt. Während nun also in der Verwaltung und unter den Mitarbeitern im Freibad über eine verstärkte Überwachung nachgedacht wird, fehlt von den vermutlich jugendlichen Tätern jede Spur. „Wir haben im Moment absolut keinen Anhaltspunkt“, erklärt Hans Widmann, der in diesem Zug auch die Wolnzacher Bevölkerung um Mithilfe bittet.
Für Hinweise die zur Ergreifung der Täter führen, ist seitens des Markts Wolnzach eine Belohnung aus gesetzt. „Selbstverständlich behandeln wir eingehenden Tipps streng vertraulich“, so Widmann.
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