Kaiserwetter zum Schützenfest
„Scharfes Auge, sichere Hand und ein Herz fürs Heimatland.“ Den Wahlspruch des Schützenverein Uttenhofen e.V. stellte Pater Alois Gurtner treffend in den Mittelpunkt seiner gelungenen Festpredigt zum 60. Gründungsjubiläum der „Reischl-Schützen“. Fahnenjunker Gerhard Seitz präsentierte derweil die stattliche Vereinsfahne und kam darum sogar in der Pfarrkirche St. Sebastian ganz schön ins Schwitzen, während den weiteren rund 300 Gästen die Kühle des Gotteshauses an einem Tag mit Kaiserwetter mehr als gut tat.
„In kleinerer Runde mit Dorf- und Nachbarvereinen“ wollte der Schützenverein Uttenhofen seinen Geburtstag feiern, der Rahmen und die Organisation der Veranstaltung hätten sich aber mit vielen größeren Jubiläen messen können: Schon zur Aufstellung des Festzuges spielte der Huber Wigg mit seinen Musikanten frisch auf, das Sextett begleitete die gesamte Veranstaltung bis in den späten Abend hinein jederzeit mit den rechten Tönen. Die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Stegerbräu "die Ruaßigen" aus Pfaffenhofen ließen ihre Böller etliche Male krachen und blitzen, bevor der Festzug mit 13 Abordnungen stramm zur Kirche marschierte. „Anzugserleichterung“ hatten sich die Teilnehmer selbst befohlen, bis auf Fahnenträger und Schützenkönige waltete überwiegende (und angebrachte) Hemdsärmeligkeit.
Eingebettet in die Klänge der Schubertmesse interpretierte Pater Alois Gurtner in seiner Festpredigt den Begriff „Heimat“ und stellte die Bedeutung der dörflichen Gemeinschaft heraus, ein rechter Fingerzeig, gerade bei einem solchen Vereinsjubiläum.
Der „weltliche Teil“ der Feierlichkeiten schloss sich sodann im wunderbar herausgeputzten und liebevoll dekorierten Huberhof an. Der 1. Schützenmeister des SV Uttenhofen, Stefan Thalmeier, begrüßte in der Reihe der Gäste und Ehrengäste vor allem auch den Ehrenschützenmeister Ernst Brummer, die Ehrenmitglieder des Vereines und die Witwen der Gründungsmitglieder – eine schöne Geste im Sinne der Vereinsgeschichte! Der 1. Gauschützenmeister des Schützengaus Hallertau, Maximilian Holzmayr aus Wildenberg, lobte den SVU als „sehr lebendigen, aktiven Schützenverein“. Pfaffenhofens 1. Bürgermeister Thomas Herker stellte in seinem Grußwort generell den Stellenwert des Schützensportes in Pfaffenhofen heraus und wünschte gute sportliche Erfolge. Sportgremiumsvorsitzender Martin Rohrmann dankte letztlich vor allem den „kleinen Vereinsmitgliedern“ des SVU, die auch ohne Amt oder Funktion wesentlich zum Vereinsleben beitragen. Nicht vergessen wollte schließlich der Schützenmeister des Patenvereines SV „Spielhahn“ Affalterbach, Konrad Bayerl, die Partnerinnen der Schützenkameraden und brachte es bei der gegenseitigen Überreichung von Jubiläumsscheiben auf den Punkt: „Ohne Dei Frau bist a armer Hund!“
Den stattlichen Rahmen des Vereinsjubiläums nutzte 1. Schützenmeister Stefan Thalmeier schließlich noch für die Ehrung von zwei besonders treuen Mitgliedern: Anita Kettner erhielt für 25jährige Vereinstreue die silbernen Ehrennadeln des Deutschen Schützenbundes, des bayerischen Sportschützenbundes und natürlich auch vom eigenen Verein, dem SVU. Die entsprechenden Auszeichnungen in Gold für 40jährige Vereinstreue wurden an Josef Geißler verliehen. Auch spät am Abend, als die großen Sonnenschirme im Huberhof zugeklappt werden konnten, ließ es sich dann hemdsärmelig noch gut aushalten.
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