Josef-Maria Lutz Denkmal enthüllt
Ein Denkmal für den Dichter, ein Werk der Erinnerungskultur für einen fast vergessenen Sohn der Stadt. Lutz war nicht immer beliebt in Pfaffenhofen, ob das die Rache für „Kleindlfing“ im Zwischenfall war, in dem er den Kleinstädtern ihre Beliebigkeit auf´s Brot geschmiert hat, oder seine undurchsichtige Rolle im dritten Reich, man weiß es nicht.
Ehrenbürger ist er geworden, „des schaut gut aus und verursacht weiter keine Kosten“ und als Texter der Bayernhymne muss er natürlich erinnerungsmassig erwähnt werden. Die Schüler haben jetzt auf jeden Fall ein echtes Dichterdenkmal im Garten, da wird dann im Deutschunterricht noch Platz sein für ein Verserl.
Der Steinmetzbetrieb Andreas Zieglmaier aus Gaimersheim, der vor einiger Zeit einen Filialbetrieb an der Joseph-Fraunhofer-Straße 51 in Pfaffenhofen eröffnet hat, schenkt der Stadt Pfaffenhofen bzw. den Bürgerinnen und Bürgern das 1,80 Meter hohe Denkmal aus Dietfurter Kalkstein quasi als „Einstand“. Im Jahr des 120. Geburtstages von Joseph Maria Lutz ist das Denkmal gefertigt worden, und pünktlich zum Abschluss der nach dem Lutz’schen Stück „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ benannten Paradiesspiele wird es nun von Alexander Zieglmaier der Stadt Pfaffenhofen übergeben. Vor dem schönen alten Schulhaus, das nach Joseph Maria Lutz benannt ist und seit kurzem auch die Dichterstube mit dem Nachlass des Pfaffenhofener Heimatdichters beherbergt, findet das Denkmal den richtigen Standort. Ein Bronze-Portrait von Joseph Maria-Lutz samt dem Anfang der von ihm verfassten Bayernhymne, ein Relief mit der Kartenspiel-Szene aus dem „Brandner Kaspar“ und das in Stein gehauene Lutz-Gedicht „Dahoam“ – all das ist auf dem Denkmal zu sehen. Das Lutz-Porträt wurde von der Künstlerin Dagmar Veit aus Gaimersheim entworfen und modelliert. Das Relief fertigte Helmut Raum aus Painten.
Beide Künstler stellten sich und ihre Arbeiten vor kurzem bereits bei einer „Woche der offenen Werkstatt“ im Pfaffenhofener Steinmetzbetrieb Zieglmaier vor. Solche Kunstausstellungen will die Firma Zieglmaier künftig regelmäßig durchführen, und zwar auch mit Pfaffenhofener Künstlern. Während der „Woche der offenen Werkstatt“ konnten Besucher den Künstlern und Kunsthandwerkern auch bei der Entstehung des Lutz-Denkmals zuschauen. Und zwei Schulklassen der Joseph-Maria-Lutz-Schule bzw. der Schweitenkirchener Schule schauten den Steinmetzmeistern und Bildhauern nicht nur bei der Arbeit zu, sondern konnten sich auch selbst als Steinmetz versuchen.
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