Papierlmare Papierlmare da Zwischenfall is aus

Die Freilichtaufführungen von “Der Zwischenfall” nach dem Roman von Joseph Maria Lutz sind Geschichte, steht auf der Internetseite des Theaterspielkreises Pfaffenhofen. So soll es sein, dem Lutz sein Geburtstagsgeschenk zum 120. ist mehr als gelungen, eine Woche nach der letzten Vorstellung kehrt bei den Beteiligten langsam wieder Ruhe ein.
Christa Haiplik dürfte in ihrer Rolle als Kleindelfinger Unikum „Papierlmare“ die längste Auftrittszeit im Zwischenfall gehabt haben, unerlässlich war sie das ganze Stück über damit beschäftigt, zerknüllte Zettel (Papierl) aus ihrer Tasche zu glätten. Die Rolle kommt zwar beim Lutz nicht vor, hat aber eine historische Person aus Pfaffenhofen als Hintergrund. Regisseur Helmut Muthig, der sogar nach dem Abbau des Bühnenbildes noch Regie führte, wollte zum Inhalt der Zettel keine näheren Angaben machen. Unterstellen wir mal, dass es sich dabei um die erstaunlichen Eckdaten des Zwischenfalls handelt, werden wir folgendes erfahren;
3500 Besucher in neun Vorstellungen, 18,5 Böllerschüsse (bei einem ist das Pulver nass gewesen) , zehn Holzfassel Bier a 20 Liter, drei Meter Handwurst, 350 Liter Gulaschsuppe, 130 Liter Wurstsalat, 50 Scheinwerfer, 50 KW Strom, 205 Meter Kabel, 400 Sitzplätze, 2500 Programmhefte, ein historisches Radel, ein historisches Motorrad, eine historische Kutsche nebst zwei lebendigen Pferden und ebensolchem Kutscher, 10 Meter Kostüme auf Stange, ein lebender Hund, 41 Schauspieler auf der Bühne, 30 Betreuer hinter der Bühne, eine unbekannte Menge an alkoholischem Schaumwein, paradiesisches Vergnügen bei allen Beteiligten in nicht messbarer Größe.
„Ganz Kleindelfing ist begeistert“ schrieb der amtierende Bürgermeister als erstes Lob noch am Premierenabend, recht hoda g´habt, visionarrisch wie immer. Für die wohl beste Inszenierung , das beste Bühnenbild, die perfekte Besetzung, den hartnäckigsten Regisseur, das allerbeste Team, das der Theaterspielkreis Pfaffenhofen jemals auf die Bretter beziehungsweise das Pflaster des Hauptplatzes gestellt hat, kann eigentlich nicht genug gelobt werden. Wie üblich haben sich im Nachhinein die nämlichen Lästerer als „Immerschonwissende“ selbst am meisten gelobt, da ist das Stück wie die Wirklichkeit zeitlos, schaung ma amoi, wer der nächste Ehrenbürger wird, kost ja nix und macht wos her.
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