Rottaler Staatszirkus auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt

Nein, keine wilden Tiere oder Salto Mortale vom Rathausturm, hinter dem „Staatszirkus“ verbergen sich Evelyne und Bernhard Weigl aus Pfarrkirchen in ihren herrlichen Stelzengängerkostümen. Rot für die sowieso vorhandene Hitze und blau für erhoffte Kühlung derselben war die Wahl der Kleidung der Artisten an diesem Wochenmarktsamstag. Sommer in der Stadt heißt die Veranstaltungsreihe der Wirtschafts- und Servicegesellschaft der Stadt Pfaffenhofen, die jeden Samstag von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr stattfindet.
Regen und Sonnenschein wie in einem richtigen Sommer, eine hervorragende Besucherfrequenz und viel Abwechslung bei den engagierten „walking akts“, wie es auf Neu-Denglisch heißt. Neben dem Einkauf von frischen, regionalen Lebensmitteln ist für den „echten Pfaffenhofener“ der samstägliche Wochenmarktratsch von elementarer Bedeutung. Nur hier, und nur aus berufenem Munde, sind die Geschichten hinter den Geschichten zu erfahren, werden Gerüchte gesät und geerntet, ist die Seele der „Kleindlfinger“, wie der Heimatdichter Josef Maria Lutz seine Mitbürger genannt hat, zu besichtigen.
Zauberhafte Fabelwesen auf Stelzen, der besseren Übersicht wegen, passen da natürlich hervorragend dazu. Wenn sie dann sowohl des Bayrischen als auch der Schriftsprache mächtig sind, steht einer lächelnden Kommunikation nichts mehr im Wege. Ein blauer Seifenblasengenerator sorgt für leichte Stimmung, und für die Kleinsten ganz unten gibt es Gummibärchen aus der Zaubertasche der Feuerfee. „Mi störns ned und die Zuagroastn kenna des eh vo do wos herkemma, de wachsn ja mit sowas auf“, der Kommentar einer alteingesessenen Marktfrau spricht Bände. Also wenn es niemand stört, warum nicht, Biergartengemütlichkeit mit Blasmusik vor dem Jungbräu ist auch neu, da schimpft auch keiner. Wie heißt es so treffend in der Hallertau „ned gschimpft is globt gnua“ also mehr davon, wer es noch nicht erlebt hat, unbedingt am nächsten Samstag kommen, der Rottaler Staatszirkus gibt eine Zusatzvorstellung.
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