Stadtrat geht in die Sommerpause
Vor Beginn der Sommerpause hatte der Stadtrat eine relativ kurze Tagesordnung mit 6 Punkten, darunter einen neunjährigen Schüler aus Göbelsbach als Gast, der den Stadträten die Aktion „Plant for the Planet“ vorstellten wollte. Darüber hinaus wurde die 37.Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen, bei „Natur in der Stadt“ die Kostenschätzung vorgestellt und über Varianten der Eisstadion-erneuerung diskutiert.
Aber zuerst kam der neunjährige Schüler Louis Macchi aus Göbelsbach zu Wort. Er ist Kinderbotschafter der Aktion „Plant fort he Planet“ und hatte nach Pfingsten Bürgermeister Thomas Herker besucht und ihm seine Ideen vorgetragen. Die Aktion „Plant fort he Planet“ wurde 2007 vom damals neunjährigen Felix Finkbeiner als Schülerinitiative im Münchner Umland nach einem Schulreferat über die Klimakrise ins Leben gerufen, inspiriert von Wangari Maathai, die in Afrika 30 Millionen Bäume gepflanzt hatte. Nach diesem Referat wurde die Vision geboren, dass Kinder in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen sollten, um auf diese Weise einen CO2-Ausgleich zu schaffen. Derzeit verfolgen weltweit ca. 100.000 Kinder dieses Ziel. „Plant-for-the-Planet“ hat eine demokratische Struktur mit einem Weltvorstand, der aus 14 Kindern aus acht Nationen besteht. Die Kinderorganisation kam sogar auf der Vollversammlung der UNO zu Wort. Inzwischen wurden weltweit 12,6 Mrd. Bäume gepflanzt, das nächste Ziel sind 14 Milliarden.
Felix Finkbeiner und Mangari Maathai (Foto:Plant for the Planet)
Louis Macchi als Kinderbotschafter führte den Stadträten ein Video über die Kinderorganisation vor und trat in seinem Referat über seine Wünsche und Vorstellungen recht selbstbewusst auf. Mit fester Stimme rief er die Stadt dazu auf, je Einwohner 150 Bäume zu pflanzen. Bürgermeister Herker musste den jungen Mann erst einmal bremsen, weil er Probleme sah, diese ca. 3,65 Mio. Bäume im Stadtgebiet unterzubringen. Er sah aber ein, dass Kinder das „auszubaden“ haben, was die Erwachsenengeneration heute beschließt und veranlasst. Doch er versprach, dass sich der Stadtrat nach der Sommerpause dieses Thema vornehmen wird und evtl. auch außerhalb des Stadtgebietes nach Pflanzmöglichkeiten sucht. Außerdem ist für den 16.11.2013 eine Kinderakademie in Pfaffenhofen von der Aktion „Plan for the Planet" geplant. Die Stadträte waren von dem Jungen sichtlich beeindruckt, der ihnen zum Schluss sogar faire Schokolade und ein kleines Büchlein über die Bewegung schenkte. (Für Interessierte lohnt sich ein Blick ins Internet unter www.plant-for-the-planet.org)
2.Bürgermeister Albert Gürtner, 1. Bürgermeister Thomas Herker, Louis Macchi
Um die rechtliche Planungsgrundlage für den neuen städtischen Bauhof zu haben, wurde im Dezember 2011 die Änderung des Flächen-nutzungsplans beschlossen. Auf der jetzigen Stadtratssitzung mussten die eingegangenen Stellungnahmen der „Träger öffentlicher Belange“ erörtert werden. Der Stadtrat billigte mit seinem Beschluss den geänderten Flächennutzungsplan.
Stadtbaurat Gerald Baumann, Barbara Hutter, Eva Linder
Das Thema „Natur in der Stadt“ passte gut zur Aktion „Plant for the Planet“, denn die Kleine Landesgartenschau 2017 wirft ihre Schatten voraus. Die Vertreterin des Planungsbüros, Barbara Hutter, stellte den investiven Teil der Planung für die Bereiche Sport- und Freizeitpark, Bürgerpark und Insel vor, die der Stadtrat zustimmend zur Kenntnis nahm. Bis Februar 2014 soll der Entwurfsplan stehen, um dann im April den Fördermittelantrag zu überreichen, so dass ab Februar 2015 mit dem Bau der Daueranlagen begonnen werden kann. Stadtrat Hechinger wollte in diesem Zusammenhang noch einmal wissen, ob durch die geplante Wohnhaus-Bebauung am Bürgerpark nicht noch mehr Gewinn zur Gegenfinanzierung der Gartenausstellung herausgeholt werden kann. Für Stadtbaumeister Baumann gilt aber die Maxime: ein gewinn-bringender Verkauf des Grundstücks bei guter architektonischer Gestaltung, während SPD-Sprecher Markus Käser darauf hinwies, dass die Nutzung des Grundstücks am Bürgerpark nicht finanziell ausgereizt werden sollte, sondern auch sozialgerechte Wohnungen geplant werden sollten. Ein weiterer Punkt war die Diskussion, ob das alte Wasserwerk später gastronomisch genutzt werden sollten – worüber sich eigentlich alle einig waren, denn es wurde bereits beschlossen, das Gebäude zu erhalten, doch hierzu muss erst noch die vorhandene Bausubstanz untersucht werden. Danach soll ein entsprechendes Nutzungskonzept vorgelegt werden.
Das Eisstadion soll nach Vorschlag des Planungsbüros nicht neu gebaut, sondern saniert werden. Damit ist die jahrelange Debatte um das Eisstadion wohl endgültig beendet. Vom Planungsbüro wurde eine Sanierung des Gebäudekomplexes mit Abbruch und Neubau des Daches für 4,5 Mio. Euro vorgeschlagen. Überraschend für alle Stadträte war die Aussage des Vertreters des Statikbüros Bergmann, dass die Decke des Funktionsgebäudes nicht einsturzgefährdet ist, wie jahrelang behauptet wurde. Sie fühlten sich vom früheren Gutachter „am Nasenring durch die Arena geführt“ und kamen sich lächerlich gemacht vor. Es gab sogar Stimmen, die Schadenersatz- und Schmerzensgeld-Forderungen prüfen lassen wollten, wobei Stadtjurist Florian Erdle schon verneinend den Kopf schüttelte, weil er nicht an Erfolg einer solchen Aktion glaubt. Aber durch das alte Gutachten konnte das Stadion und Jugendzentrum jahrelang nicht mehr genutzt werden. Auf die Frage, ob und wann denn auch die Gastwirtschaft den Betrieb wieder aufnehmen könne, meinte der neue Gutachter: „Wenn wir die Prüflöcher wieder zuschmieren, von mir aus sofort“.
Zum Schluss der Sitzung beschloss der Stadtrat die Satzung des Planungsverbandes Windenergieanlagen der Fassung vom 11. Juli 2013 und benannten als Vertreter der Stadt den Bürgermeister Thomas Herker, als weiteren Vertreter Peter Heinzlmair und als dessen Vertreter Michael Kaindl. Die Stadt Pfaffenhofen hat im Planungs-verband 5 Stimmen, die nur einheitlich abgegeben werden können.
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