Hopfenhof Zellner spendet für Hochwasseropfer
Am Sonntag, den 03.08.2013 startete der Hopfenhof Zellner ein Riesenevent zugunsten der Hochwassergeschädigten der Gemeinde Deggendorf. Ab 13.00 Uhr gab es alle halbe Stunde eine Hopfenerlebnisführung unter der Leitung von Marlene Zellner, die allerhand Wissenswertes über das Thema Hopfen zu berichten wusste.
Sie erzählte u.a., dass es die Ortschaft Pötzmes schon seit 878 nach Christus gibt, Hopfenanbau allgemein aber schon seit 860 nach Christus. Seit 200 Jahren wird das grüne Gold in der Hallertau angebaut und so hieß auch die erste Hopfensorte „Hallertauer“, inzwischen gibt es aber 20 verschiedene Hopfensorten. Frau Zellner führte alle Interessierten in einen ihrer eigenen Hopfengärten, der nur ca. 500 m vom Hof entfernt ist.
Die hier angebaute Sorte „Magnum“ hat im Allgemeinen sehr große Dolden, davon konnte man aber leider noch nichts sehen, da das diesjährige Wetter den Pflanzen sehr zusetzt. Erst der lang anhaltende Regen und jetzt die große Dürre verzögern die Ernte voraussichtlich um 14 Tage.
Sie berichtete auch über die sehr intensive Arbeit, die immer noch sehr handarbeitslastig ist, im Gegensatz zum Getreideanbau, der als Beispiel diente. Früher waren 3000 Arbeitsstunden pro Hektar nötig, die sich zwar um das 10-fache reduziert hat, aber immer noch bei 300 Stunden pro Hektar liegt.
Besonders die Schädlinge machen den Bauern das Leben schwer. Bei deren Bekämpfung gibt es sehr genaue und äußerst strenge Gesetze, bei denen der Bauer mit empfindlichen Strafen bei Nichteinhaltung rechnen muss. Als „Feinde“ gelten hier Hasen und Rehe, die sich gern die leckeren, jungen Triebe schmecken lassen.
Und egal wie das Wetter ist, gegen eine Schädlingsgruppe muss immer angegangen werden, bei viel Feuchtigkeit mit Läusen und bei Trockenheit mit der roten Spinne.
Sehr interessant auch, dass eine Rebe bei der Ernte an die 30 kg wiegt und nur weibliche Hopfenpflanzen angebaut werden dürfen, die männlichen unter „Verschluss“ gehalten werden müssen. Diese werden nur zur Zucht verwendet, da sie ansonsten die Weiblichen befruchten würden, diese dann „Früchte“ tragen würden, die bei Vermischung die Schaumbildung beim Bier verhindern.
Die wie gesagt sehr intensive Hopfenarbeit beginnt im Januar mit Draht aufhängen und endet im August/September mit der Ernte, in dieser Zeit jedoch gilt der alte Spruch „Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn“ sehen.
Zu den Ehrengästen zählte u.a. Hannelore Langwieser, zweite Bürgermeisterin von Mainburg und Martin Neumeyer, Landtagsabgeordneter der CSU. Die Familie Zellner gab sich große Mühe, um so vielen wie möglich den Weg nach Pötzmes schmackhaft zu machen.
Im Hof waren jede Menge Bierbänke aufgebaut, die schön dekoriert auf die Gäste warteten. Darüber diente ein riesiger Fallschirm als Sonnenschutz und zauberte so eine wunderschöne Atmosphäre. Leider musste das alles in windes Eile abgebaut werden, da ein Unwetter in Anmarsch war, das zum Glück wieder genauso schnell wie es gekommen war, abzog.
In den extra für solche Fälle hergerichteten Stallungen war es jedoch genauso gemütlich. Kaffee und Kuchen, sowie allerlei herzhafte Schmankerl machten den Aufenthalt auf dem Zellnerhof sehr angenehm.
Musikalische Unterhaltung gab es von den „D’Sauschwanzlbeißer“, der „Landshuter Musi Martl“, der „Holledauer Hopfenmusi“ und den „Schlossbergmusikanten Tegernbach“. Selbstverständlich gab es kühles Bier vom Fass, diverse alkoholfreie Getränke und auch für eine Kinderbetreuung war gesorgt.
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