Drehleiter, Blaulicht und Explosionen - ein Tag bei der Feuerwehr
Seit einigen Jahren ist er nicht mehr wegzudenken - der Kindertag bei der Feuerwehr Wolnzach im Rahmen des Ferienprogramms. So durften auch gestern wieder 21 Kids einen Nachmittag mit Drehleiter- und Feuerwehrautofahren, Rundgang durchs Gebäude, Löschen und sogar einer waschechten Explosion erleben - Spaß war also vorprogrammiert.
„Natürlich ist uns das Thema Nachwuchswerbung sehr wichtig und da kann man gar nicht früh genug anfangen“, so Uli Schechinger, 1. Vorstand der FFW Wolnzach. Tatsächlich zeigte sich großes Interesse bei den Kids, unter denen sich gestern der Mädchenanteil als erstaunlich hoch erwies. Viele waren bereits mit der Schule schon vor Ort gewesen, wollten sich aber alles noch einmal genau zeigen lassen. Und da wurden sie sicher nicht enttäuscht. Aufgeteilt in vier Gruppen, startete der Besuch an je einer der vier Stationen.
Nachdem Peter Eberl den neugierigen Kleinen erklärt hatte, dass Feuerwehrmänner im Einsatz keinen reinen Sauerstoff, sondern normale Luft durch die Masken einatmen und die Wassermenge aus den Schläuchen pro Minute rund 60 Badewannen füllen kann, ging es dann ans erste Highlight - jeder durfte einmal mit der 30 Meter hohen Drehleiter ganz nach oben fahren. „Ich habe die Autobahn und ganz Wolnzach gesehen“, hielt ein kleiner Fahrgast erstaunt fest.
Wem das noch nicht genug war, der durfte sich schon auf die Fahrt im LF8 mit Christian Ehrl freuen. Denn hier ging der Traum vieler Kinder in Erfüllung - einmal mit Blaulicht und Tatü-Tata um die Kurven düsen. Nach vielen Runden um das Feuerwehrgelände stiegen dann strahlende Gesichter aus dem Einsatzfahrzeug aus. „Das hat richtig Spaß gemacht“, so die einhellige Meinung der Kleinen, von denen viele am liebsten gleich nochmal ins Feuerwehrauto einsteigen wollten.
Auch die Station „Rundgang“, geleitet von Kevin Laukant, hielt einige Überraschungen für die Kids bereit. Von den zahlreichen Aufenthalts- und Umkleideräumen, über die Einsatzzentrale und den hohen Schlauchturm bis hin zur speziellen Waschküche für die Feuerwehrkleidung wurde ihnen alles gezeigt und jederzeit bestand natürlich auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. „Warum steht hier denn eine Kutsche im Keller?“, wollte so ein kleiner Gast wissen und staunte nicht schlecht über die Antwort, dass früher noch mit Pferden gelöscht wurde, heute jedoch das Gefährt nur noch bei historischen Festzügen zum Einsatz kommt.
Selbst aktiv konnten die Besucher dann bei Jonas Mohr an der Spritzwand und beim Funken werden. Jeder hatte dabei die Möglichkeit, wie ein richtiger Feuerwehrmann einen „Brand“ zu löschen oder auch Funksprüche abzusetzen. Dabei lernten die Kids zudem spezielle Kommandos der Funksprache, beispielsweise „Kommen“ und „Ende“, sowie die wichtige Regel, dass immer nur eine Personen gleichzeitig funken darf, kennen.
Zusätzlich zu den Stationen hatte sich die Wolnzacher Feuerwehr aber noch ein weiteres Highlight einfallen lassen. So gab es extra für die Kids eine einzigartige Modenschau, auf der verschiedenene Feuerwehr-Kleidungsstücke vorgestellt wurden. Zwar gab es keinen Laufsteg, dafür durften die Kleinen aber bei jedem Outfit etwas genauer hinschauen und die Beschaffenheit der unterschiedlichen Stoffe erfühlen, während Benedikt Schmidt ihre speziellen Funktionen erklärte und dabei verdeutlichte, wie die Feuerwehrmänner bei Einsätzen geschützt werden.
Neben einer kurzen Eispause stand dann noch ein ganz besonderer Punkt auf dem Programm: Eine richtige Fettexplosion. Anhand einer speziellen Vorrichtung wurde den neugierigen Gästen veranschaulicht, dass brennendes Öl niemals mit Wasser gelöscht werden darf, sondern vielmehr mit beispielsweise einer Decke erstickt werden muss. So hatten die Kids am Ende ihres 3-stündigen Besuchs bei der FFW Wolnzach nicht nur viel Spaß gehabt und verschiedenste Eindrücke gesammelt, sondern vor allem viel gelernt - über die Feuerwehr, ihre Ausrüstung und Aufgaben. Ein Tag also, der für die Kinder wohl unvergesslich war und zu Hause gab es dann bestimmt einiges zu erzählen.
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