Satirefassl beim Stocker: Wir sind Ministerpräsident
Der eine kam zwar nur als 2 Ministerpräsidenten, dafür aber auch als Kanzlerin; der andere hielt - im wahrsten Sinne des Wortes - Wort und komplettierte den Aufmarsch bayrischer Politprominenz. Das Satirefassl im Stockerhof am Freitagabend stand - wie konnte es anders sein - ganz im Schatten der bevorstehenden Wahlen.
Wolfgang Krebs alias Stoiber, Merkel, Seehofer und Er selbst (v.l.n.r.)
Wolfgang Krebs alias Edmund Stoiber, Horst(i) Seehofer und Angela Merkel sowie Uli Bauer als Christian Ude prägten eine Wahlveranstaltung, die zumeist bayerische Themen, Eigenheiten und Tradition aufs Korn nahm. Quasi so ganz nebenbei wurden natürlich auch die derbleckten Hauptpersonen überzeichnet, so dass sich der annähernd ausverkaufte Stockerstadl ein ums andere Mal vor Lachen kaum halten konnte.
"Ich persönlich sag Du zu mir." stellte sich Krebs in Person des Ex-Ministerpräsidenten Stoiber vor. Das mit den Wahlkreisen Pfaffenhofen und Neuburg/Schrobenhausen sei ja ein totaler "Wirsing", da kenne sich keiner mehr aus, jeder solle sich das einfach selber aussortieren. Wolfgang Krebs spult bei seinen Auftritten ganz gewiss nicht nur ein Standardprogramm ab, sondern adressiert die regionalen Themen. So bekam auch der eine oder andere der fast komplett versammelten lokalen Polit-Prominenz sein Fett weg. In der Person des Horst Seehofer sorge er in allen Dingen für Transparenz; wo das jedoch nicht helfe oder nicht zielführend sei, gäbe es ja noch die Detail-Demenz.
Der echte und der falsche Ude? Puppenspieler Seehofer?
Christian Ude - dargestellt vom Nockherberg-Imitator Uli Bauer - begibt sich ja im laufenden Landtagswahlkampf aus seinem zivilisierten München auf eine Odyssee zu den bajuwarischen Urvölkern. Eine ganz neue Quelle in der Energiepolitik habe er aufgetan: Horst Seehofer - so schnell wie der sich im Gegenwind dreht, brauche man ihn nur noch ans Netz anschließen.
Waren die beiden Imitatoren der bayrischen Top-Politiker ganz sicher die Hauptacts des Abends, so erlebte das Publikum drumherum aber ebenfalls Satire und Comedy auf höchstem Niveau. Von den Stachelbären Eberle und Bergmeister ("Entwicklung der CSU im Kreis: von Rudi mit fester Wampe zu Rudis Resterampe") über Joe Heinrich und seiner "Captain Bavaria"-Puppe bis ganz besonders zu Überraschungsgast Björn Pfeffermann als Aussteiger mit dem Björnout-Syndrom war es ein äußerst kurzweiliges Programm und ein äußerst unterhaltsamer Abend. Musikalisch untermalt wurde das Satirefassl 2013 mit „Da Rocka & da Waitler“ und ihrer kernigen Mischung aus Rock'n'Roll und bayerischer Volksmusik. Hat man zuvor schon einmal einen Schuhplattler zu Guns'n'Roses "Sweet Child of Mine" gesehen? Volksmusik und Rock - geht doch!
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.