Weltpremiere des Musicals "Gisela und Stephan"
Das passiert auch nicht so oft in unserer Region: eine Weltpremiere gab es am Freitagabend im Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium. Das Musical "Gisela und Stephan", maßgeblich initiiert und organisiert durch Musiklehrer Stefan Daubner, wurde uraufgeführt. Ausverkaufte Aula, aufwändige Inszenierung, begeisterter Applaus: man kann schon nach dem ersten Vorhang konstatieren, dass sich der Aufwand von annähernd 2 Jahren Vorbereitung gelohnt hat.
Scheyern und Budapest sind die Schauplätze der Handlung. Der ungarische Fürst Geza will sein Land befrieden und strebt daher die Hochzeit seines Sohnes István mit der Tochter des bayrischen Fürsten Heinrich, Gisela, an, die gemäß ihrer Vorbestimmung im Begriff war, ins Kloster einzutreten. Am Tag der Hochzeit prallen im Kloster Scheyern ungarisches Temperament und bayrische Folklore aufeinander, was zunächst zu eskalieren droht, dann aber doch durch Gisela besänftigt werden kann.
Die Handlung des Musicals führte wohl dazu, das Musical gemeinschaftlich zu produzieren: Stefan Daubner organisierte im Umfeld des Pfaffenhofener Gymnasiums Orchester, Chor und Protagonisten sowie eine Unmenge an Helfern im Hintergrund, gleiches passierte an der Ungarischen Chorschule in Budapest. Da sich so nicht nur das Ensemble aus unterschiedlichen Nationalitäten zusammensetzte, sondern auch die Komposition zweigeteilt war (Stefan Daubner, Dénes Harmath), bekam die Musik sehr unterschiedliche Stile. War der erste Akt noch geprägt durch schwere Melodien, die die damalige Situation des ungarischen Volkes repräsentierten, und eine für unsere Ohren befremdliche Sprache, so wuchs es sich in den folgenden Akten mehr und mehr zu "Musical-like" Melodien aus, in denen immer wieder Elemente anderer musikalischer Stilrichtungen wie bayrische Gstanzl, Gospel oder auch südamerikanische Folklore aus. "Unsere Komposition hat was von der Popmusik, vom klassischen Musical, hat aber auch mittelalterliche Anklänge mit Psalterium und Fideln." charakterisierte Stefan Daubner die Kompositionen einmal in einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk.
Naturgemäß wohnte viel lokale Prominenz der Welturaufführung von "Gisela und Stephan" bei. So waren neben dem stellvertretenden Landrat Anton Westner nebst Gattin natürlich Schulleiter Dietmar Boshof, sein Vorgänger Hans-Günter Gessler, Stadt- und Gemeinderäte aus Pfaffenhofen und Scheyern auch Abt Markus Eller und einige der Klosterbrüder in die Aula des Gymnasiums gekommen. Der Überlieferung zufolge soll ja die Vermählung von Stephan von Ungarn mit Prinzessin Gisela von Bayern ebendort stattgefunden haben.
Gerne hätten wir an dieser Stelle auch einige Impressionen in Bild und Ton dieser monumentalen Aufführung gezeigt, jedoch wurde der Mitschnitt von Videosequenzen ausdrücklich untersagt. Aufführungen in der Aula des Gymnasiums Pfaffenhofen gibt es noch am 28.9. und 29.9. jeweils um 19:00; Einlass ab 18:00.
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