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Obstsaft aus dem eigenen Garten

v.l.n.r.: Andreas Schauer, Franz Seiler, Matthäus Zehetmeier und Josef Schulz

Das Laub der Bäume verfärbt sich so langsam golden und kündigt den nahenden Winter an. Während nun die Arbeit im heimischen Garten allmählich dem Ende entgegengeht, läuft die Saftpresse des Gartenbauvereins Geroldshausen auf Hochtouren.

„Natürlich haben wir in diesem Jahr deutlich weniger Obst, doch nach wie vor bringen viele umliegende 'Gartler' fast täglich ganze Wagenladungen mit Äpfeln“, so Matthäus Zehetmeier, auf dessen Hof die Verarbeitung der heimischen Früchte erfolgt. Neben den klassischen Äpfeln und Birnen können auch Quitten in der Presse verarbeitet werden. Das Besondere dabei ist, dass jeder Anlieferer auch tatsächlich den Saft seines eigenen Obstes zurückerhält. „Auf diese Weise kann jeder selbst die Qualität seines Saftes beeinflussen, indem er seine Äpfel gewaschen zu uns bringt“, erklärte Matthäus Zehetmeier.

Drei Mann sind nötig, um die Press-Maschine und die drei Kochtöpfe am Laufen zu halten. Nachdem die Früchte zunächst zerkleinert werden, wird im nächsten Schritt der Saft herausgepresst. Aus 100 Kilogramm Äpfeln können dabei rund 65-70 Liter reiner Apfelsaft entstehen. „Die meisten Leute unterschätzen immer, wie viel doch tatsächlich am Ende herauskommt“, so das Mitglied des Gartenbauvereins. Anschließend wird der Saft auf 80° Celsius erhitzt und in 10 Liter fassende Beutel eingefüllt. Dort ist der fertige Obstsaft luftdicht abgeschlossen und damit bis zu zwei Jahren haltbar. Die übrig gebliebenen, trockenen Reste werden übrigens nicht auf den Kompost geworfen, sondern als Vieh- oder Wildfutter weiterverwertet.

Schon seit 12 Jahren füllt der Gartenbauverein die frischen Säfte ab. Die Idee dazu gab es zwar schon wesentlich früher, doch umgesetzt konnte sie erst werden, als das System der Bag in Box aufkam. „Das Abfüllen in Flaschen wäre bei uns nicht machbar gewesen“, fügte Matthäus Zehetmeier an. Doch seitdem wird das Angebot sehr gut angenommen und hat sich als gute Einnahmequelle für den Verein etabliert.

Auch Nicht-Mitglieder können ihr Obst an den Gartenbauverein Geroldshausen liefern und dann den Saft ihrer eigenen Früchte genießen. „Unsere Hauptintention war einfach, dass die Leute ihr Obst nicht wegwerfen, sondern sinnvoll verwerten können“, fasst Matthäus Zehetmeier zusammen. Und darüber dürften sich auch im kommenden Jahr wieder viele Gartenbesitzer freuen, die so nun eine leckere Verwendung für die Massen an geernteten Äpfeln und Birnen haben. Interessenten können sich bei Josef Schulz jeweils montags und dienstags von 18-20 Uhr unter der Telefonnummer 0157-80700463 oder 08442-1892 zur Terminvereinbarung melden.
 

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