hallertau.info News

Neue Kirchturmspitze geweiht

Das Hauptamt am Kirchweihsonntag nutzte BGR Pfarrer Braun, die neue Kugel mit Wetterfahne und Kreuz zu weihen, aber auch die Renovierung des Turms abzuschließen. Zu den Wünschen nach einem grün patinierten Kupfer nahm er erstmals öffentlich Stellung.

So wünschte das Landesdenkmalamt und die bischöfliche Baubehörde die Eindeckung mit üblichem Kupfer. Woher die Mehrkosten für ein vorpräpariertes Material in Höhe von 35.000 € kämen, könne er nicht nachvollziehen. Dieser Betrag wäre auch kein Klacks. Pfarrer Braun wollte die Diskussion aus der Zeitung heraushalten, weshalb es keine Erwiderung zu den Leserbriefen gab. An den persönlichen Verunglimpfungen leidet er aber noch heute. Eine schriftliche Stellungnahme wird sich in der Kirchturmkugel für spätere Generationen finden.

Diese blattvergoldete Kugel wird ihre Farbe nicht verändern, also immer weit sichtbar sein. Das Gold schützt vor der Witterung. In ihr werden zwei Kartuschen aufbewahrt: die aus dem Jahr 1959, damals vom Geistlichen Rat Paulinus Fröhlich zusammengestellt anlässlich der vorletzten Turmrenovierung, und eine neue mit Daten über Pfarrgemeinde (Personal, Pfarrräte, Bauhandwerker, Genehmigungen etc. zur Kirchen-Renovierung) sowie über die Gemeinde selbst wie z.B. die Zahl der aktiven Hopfenpflanzer in der Pfarrei (offiziell nur noch 5).

Braun lobte die Bauhandwerker, die die Messe mitfeierten, ob ihrer gewissenhaften Arbeit, der termin- und kostengetreuen Fertigstellung. Das Wetter spielte äußerst günstig mit. Es kam zu keinen Unfällen. Auf einer Fläche von 495 m² wurden 3,5 t Kupferblech verarbeitet. Vieles in Handarbeit. Das Material sei dicker als bei der Ersteindeckung und in kleineren Feldern verarbeitet. Entsprechend verstärkt wurde der Holzunterbau. Unter dem Kupfer findet sich jetzt eine atmungsaktive aber wasserdichte blaue Folie. Die Turmhöhe von 56 Metern wird um eine 4 Meter hohe Spitze, Kugel und Kreuz, auf 60 Metern insgesamt erhöht.

Des öfteren wäre es zu verbotenen Aufstiegen gekommen. Zum Volksfest musste gar ein Sicherheitsdienst aufgeboten werden, der 2000 € Mehrkosten bescherte. Eine Öffnung des Turmgerüsts zu einem "Tag der Besichtigung" scheiterte, weil keine Versicherung gefunden wurde. So übernahm Josef Zieglmeier die filmische und fotografische Dokumentation der Arbeiten in luftiger Höhe. Am Montag wird die Turmspitze angebracht. Dann kann mit dem Abbau des Gerüsts begonnen werden. In einer Woche wird der neue Kirchturm voll zu sehen sein.

Der Kirchenchor begleitete in gewohnt hoher Qualität den Gottesdienst. Unter den Gläubigen fand sich auch Bürgermeister Jens Machold. Ein Kapitel Marktgeschichte schließt sich rechtzeitig vor der 1200-Jahrfeier. Ein golden glänzender Turm wird es begleiten. Dann beginnt die Dunkelfärbung des Kupfers. Sie wird in Gottes Hand gelegt. Ende der Diskussion.
 

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.