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InterKulturGarten Pfaffenhofen - erste Erdarbeiten 2013

 InterKulturGarten Pfaffenhofen - erste Erdarbeiten 2013


InterKulturGarten Pack mas alle o Teil ZWEI. Die Hauptarbeit zum Wegebau und der Geländeterrassierung der Fläche, die parzellenweise an Einzelpersonen oder Gruppen zum Anbau von Gemüse und Kräutern vergeben wird, ist getan. Die ersten drei Nutzungsverträge für Parzellen, die ab Frühjahr 2014 bepflanzt werden können, sind auch schon unterschrieben. Sie gingen an Olga aus Kasachstan, Kerstin aus Deutschland und Ismail aus der Türkei.


Erfreulicherweise wurden zahlreiche Materialien gespendet, insbesondere von Privatpersonen und der Firmengruppe Hechinger, dem Knorr-Kieswerk und Seizmeier Natursteinhandel. Weitere Materialien wie Stein, Ziegel, Randsteine aus Naturstein oder Beton, große Steinplatten, aber auch Betonringe, Mauersteine vom Baumarkt, werden aber noch gerne entgegen genommen.
Am kommenden Samstag, 26.10.2013 von 9 – 12 Uhr, steigt die „Pack mas alle o Teil 2 – Aktion“ im InterKulturGarten. Wer also Material spenden, sich aktiv an der Gestaltungsarbeit InterKulturGarten beteiligen oder sich allgemein informieren will, der oder die ist herzlich in den Garten am Heimgartenweg (Bunkergelände) eingeladen. Nähere Infos über: Nikolaus Buhn 0179-2240713 oder Anna-Elisabeth Mayr 08441-18437 oder Brigitte Beckenbauer 08441-5353 oder Manfred“Mensch“Mayer 08441-72023 Jeder und Jede ist HERZLICH WILLKOMMEN!


Manfred"Mensch"Mayer: "Für uns als Gestaltungsgemeinschaft InterKulturGarten sind die grundlegenden Erdarbeiten eine wahre Mammutaufgabe! Deshalb rufen wir im Namen des Weges und der ersten Parzellenfläche dazu auf: Alle die eine Schaufel halten und/oder eine Schubkarre fahren oder sonst unterstützen können sollen bitte mithelfen!
Die Bezeichnung „Inter“ wird nach deren Verständnis – im Unterschied zu herkömmlichen Interkulturellen Gärten – so verstanden, dass nicht nur alle Menschen mit Migrationshintergrund mit sogenannten Einheimischen zusammen kommen können, sondern es sind alle Menschern, mit jeglichen besonderen Bedürfnissen gemeint, sei es in seelischer, geistiger und körperlicher Hinsicht. Also quasi grundsätzlich alle Menschen ohne Ausnahme. Im InterKulturGarten wird somit ein Ort geschaffen, in dem Inklusion eine Selbstverständlichkeit ist.
In jedem Menschen, so Mayer, ist das Bedürfnis zu gestalten angelegt. Wer gestaltet verwirkliche sich selbst. Für das Gemeinschaftsprojekt Garten bedeutet das, in Beziehung mit Anderen - als Teil der Natur mit der Natur - gemeinsam zu gestalten. Gemeinsam meint nicht nur mit anderen Menschen, sondern natürlich auch mit Tieren und Pflanzen.
Zu dem merkte Mayer an, dass ein alleiniges Berufen auf den Migrationshintergrund als etwaiges Auswahlkriterium zu kurz ziele, da die Wiege der Menschheit – also von uns allen – nachweislich in Afrika stand. Also sind wir - so betrachtet - per se alle Afrikaner und somit alle miteinander entfernte Geschwister. Der InterKulturGarten soll Raum und Platz bieten diese Geschwisterlichkeit in Gleichheit und in Freiheit in beschützter und vorbereiteter Umgebung auch zu leben.
Rein geschichtlich betrachtet ist der Platz des InterKulturGartens, laut Mayer, allerdings vorbelastet. Der Garten wurde zur Tarnung in Zeiten des kalten Krieges über einem vermeintlich atombombensicheren im Grundriss ca. 50 x 30 m großen Fernmeldebunker mit durchgehend 3 m dicken Außenwänden zur Tarnung angelegt. Die Bauzeit der hermetisch abgesperrten und streng bewachten Gesamtanlage war von 1960 – 1965. Bis Ende der 1990iger Jahre lief der Betrieb.
Der InterKulturGarten Pfaffenhofen an der Ilm, steht, ob er will, oder nicht, in einem historischen Gesamtzusammenhang. Im Kalten Krieg zur Tarnung eines atombombensicheren Bunkers gebaut, war er bisher eigentlich nur zweckentfremdet. Denn er war lediglich nur eine oberirdische Täuschung. Ab jetzt darf der Garten nur Garten sein und seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen. Nicht Soldaten in Bereitschaft oder gar im Krieg werden telefonisch verbunden, sondern gestalterisch tätige Menschen. Die Gestaltungsgemeinschaft schafft somit eine wirkliche und sinnvolle Enttarnung des Geländes und die Umwandlung von der einstigen militärischen Nutzung zum heutigen friedlichen gemeinsamen Gestalten - einschließlich der Öffnung eines Platzes zum Natur-Erleben und In-der-Natur-Verweilen fast mitten in der Stadt.“

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