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Karl Straub über seine neuen Aufgaben

Am 15. September konnte der Wolnzacher Unternehmer Karl Straub für die CSU den Stimmkreis Pfaffenhofen gewinnen und zog somit erstmals in seiner persönlichen politischen Karriere in den bayrischen Landtag ein. Mit hallertau.info sprach er nun über seine ersten Wochen im Maximilianeum.

Herr Straub, wie waren die ersten Wochen für Sie?

Natürlich ist es wirklich ein sehr beeindruckendes Gefühl. Auch jetzt, da ich schon zahlreiche Plenar- und Fraktionssitzungen miterleben durfte, bin ich immer noch überwältigt. Doch letztlich geht es nicht darum wie man sich persönlich fühlt, sondern darum für den Freistaat in den kommenden vier Jahren die richtigen Weichen zu stellen.

Nun sind Sie zwar schon länger auf Kreisebe politisch aktiv, doch ist Landespolitik auch für Sie Neuland. Wie wird man als Neuling in der Fraktion aufgenommen?

Ich fühlte mich vom ersten Tag an wirklich sehr gut aufgenommen. Vor allem die Stimmung innerhalb der Fraktion ist sehr gut. Hier gibt es keine Abgeordneten erster oder zweiter Klasse, sondern wir habe alle gemeinsam das gleiche Ziel – nämlich unserer Heimat in Bescheidenheit und Demut zu dienen. Dies ist natürlich vor allem vor dem Hintergrund der absoluten Mehrheit ein sehr entscheidender Punkt.

Wie ist das zu verstehen?

Es wäre ein leichtes im Parlament die eigenen Ziele durchzusetzen, doch letztlich muss auch die Opposition die Möglichkeit haben sich am politischen Prozess zu beteiligen. So war es unserem Ministerpräsidenten ein ganz persönliches Anliegen die Ausschüsse so anzupassen, dass auch die beiden kleineren Parteien im Parlament die Möglichkeit haben alle Ausschüsse zu besetzen.

Herr Straub, Sie haben gerade schon die Ausschüsse angesprochen. In welchen werden sie künftig mitarbeiten?

Zum einen bin ich Mitglied im Ausschuss für Recht und Verfassung und hier ganz speziell für Asyl- und Ausländerfragen, sowie für den Justizvollzug zuständig, zum anderen sitze ich auch noch im Gremium, das sich mit dem Bund und Europa befasst. Hier geht es aber nicht nur um Fragen des Föderalismus, sondern auch um ganz Konkretes, wie beispielsweise bundeseinheitliche Standards im Bildungssystem.

Nun sind Sie kein Jurist, sind aber dennoch als Vertreter in den Ausschuss für Recht und Verfassung gewählt worden.

Ja, das ist richtig. Es war auch nicht mein persönlicher Favorit.  Ich hätte  mich als Unternehmer gerne mit wirtschaftlichen Fragen befasst, doch um es mit den Worten von Klaus Steiner zu sagen: „Niemand ist gewählt worden, um seine persönlichen Ziele zu verwirklichen, sondern um die Bürger zu vertreten.“

Aber ist dies nicht besonders schwer für jemanden, der mit juristischen Themen bislang nur wenig Berührung hatte, in gerade in diesem Ausschuss mitzuarbeiten.

Klar, die Themen sind alles andere als einfach und man muss sich als Neuling auch erst einmal einarbeiten, doch gerade seitens unseres Ministerpräsident Horst Seehofer wird es gewünscht, dass eben nicht nur Juristen in diesem Gremium sitzen. Er selbst hat gesagt, es gibt neben den studierten Juristen auch die sog. Erfahrungsjuristen, die Gesetze immer aus der Sicht des ganz normalen Menschen beurteilen.

Ihnen scheint die politische Arbeit große Freude zu machen. Was hat sich nun seit Ihrer Wahl im September konkret für Sie verändert?

Im Vergleich zu vor meiner Wahl, beginnt mein Tag nun meist noch früher und endet oftmals auch erst spät abends. Sicher kann man sagen, dass jetzt mit der Tätigkeit als Landtagsabgeordneter und Chef eines mittelständischen Unternehmens, das Arbeitspensum deutlich gestiegen ist. Jeden Tag erreicht mich eine ganze Flut von Briefen. Einladungen, politische Positionen von Verbänden, aber natürlich auch ganz konkrete Anfragen aus dem Landkreis.

Um was handelt es sich hier ganz konkret?

Die Angelegenheiten befassen sich mit dem Hochwasserschutz. In bin diesbezüglich von der Gemeinde Rohrbach und von der Stadt Vohburg, die ich schon während des Wahlkampfes angesprochen haben, angeschrieben worden. In beiden Fällen geht es darum den Hochwasserschutz in den beiden Kommunen voranzutreiben. In der übernächsten Woche werde ich mit Umweltminister Marcel Huber darüber sprechen. Aber nicht nur diese beiden Gemeinden sind schon an mich herangetreten, auch die Berufsschule in Scheyern, wie das Landratsamt hat mit mir schon einen Termin vereinbart. Hier soll es einerseits darum gehen, wie die Berufsschule weiterentwickelt werden kann. Beim Termin mit dem Landrat geht es darum sich mit den aktuellen Projekten im Landkreis vertraut zu machen. Mein persönliches Ziel ist es in diesem Zusammenhang bis Ende des Jahres alle 19 Gemeinden im Landkreis zu besuchen und mich über deren Probleme und Anliegen zu informieren.

Nun hör sich das nach einem unglaublich hohen Arbeitspensum täglich an. Kommt ihre Familie da nicht zu kurz?

Natürlich habe ich jetzt noch mehr zu tun als noch vor meiner Wahl, aber ich mag es einen ausgefüllten Arbeitstag zu haben, dennoch finde ich auch immer noch Zeit, um meinen Söhnen beim Fußball zuzuschauen. In diesem Zusammenhang möchte ich sowohl Heidi Kraus, die mein Abgeordnetenbüro leitet und Renate Send, die im Stimmkreisbüro tätigt ist, danken Beide leisten hervorragende Arbeit und unterstützen mich in jeder Hinsicht. Persönlich muss ich aber noch sagen, dass mir diese politische Arbeit sehr viel Spaß macht und ich gerne im Dienste der Menschen unterwegs bin.


Herr Straub im Namen von hallertau.info bedanke ich mich für das Gespräch und wünsche Ihnen in den kommenden Jahren viel Erfolg. Das Gespräch führte Harald Regler.
 

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