Bach mit Bandoneon
Roberto Russo ist geboren in Buenos Aires und lernte dort das Bandoneonspiel bei José Libertella. Der Künstler gehört zu den wenigen Tangomusikern, die sich beim Singen selbst mit dem Bandoneon begleiten. In der Kulturwerkhalle Incontri gab der Künstler - herzlich von Ex-Vereinschef Hans Dollinger begrüßt - heute sein zweites Gastspiel in Rohrbach und begeisterte abermals seine Zuhörer.
Virtuoses Bandoneonspiel ist das Markenzeichen des auch komponierenden Meisterinterpreten argentinischen Tangos. Facettenreich schafft er dem modernen wie auch den klassischen Tango Klangraum. Heiterkeit löste Russo aus mit seiner schelmisch-trocken vorgetragenen Mitteilung, dass der Tango zwar immer durch und durch für eine argentinische Erfindung gehalten werde, es jedoch Tatsache sei, dass der weltweit bekannte Tango "La Cumparsita" aus der Feder des uruguayischen Musikers Gerardo Matos Rodríguez stamme, das Bandoneon ein Deutscher erfunden und der berühmte Tangosänger Charles Romuald Gardès seine Wurzeln in Frankreich habe.
Das Publikum wollte Russo nach vielen gefühlvoll vorgetragenen Stücken nicht so einfach von der Bühne lassen und erklatschte sich zwei Zugaben. Bei dem letzten Stück bewies er mit einer Bandoneon-Interpretation von Johann Sebastian Bach seine Vielseitigkeit und gleichermaßen seinen Humor.
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