„Bewusst leben“ – die Botschaft von Allerheiligen

Wer kann schon sagen, dass er das Leben ganz bewusst lebt? Dieser Frage widmete sich Pfarrer Johann Braun am diesjährigen Allerheiligen. Dabei bezog er sich jedoch nicht nur auf die Bibel, sondern führte der Glaubensgemeinde in beispielhafter Weise am Haindling-Lied „Das Karussell“ das Leben vor Augen.

Zahlreiche Gläubige zog es auch in diesem Jahr wieder an die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten, um ihnen ein wenig der Zeit zu schenken, die sonst in einem immer schneller werdenden Leben meist recht spärlich gesät ist. Doch es sollte an diesem Hochfest der katholischen Kirche nicht ausschließlich darum gehen, an all jene zu denken, die nicht mehr auf Erden weilen, viel mehr rief Pfarrer Johann Braun alle dazu auf, das Leben bewusst zu leben. „Wer von uns kann schon am Ende sagen er habe alles richtig gemacht?“, so Braun. Dabei ging es ihm nicht so sehr um die Fehler, sondern um jene Dinge, für die auf den ersten Blick keine Zeit war.

„Am Ende blickt man meist zurück und denkt sich, ja hätte ich nur ...“ so Braun. Dies bringt auch das Lied „das Karussell“ von Haindling perfekt zum Ausdruck. Ganz langsam dreht es sich am Anfang, der Spaß ist groß und mit der Zeit wird die Fahrt immer schneller und schneller. „Und meist völlig unerwartet endet sie und wir müssen aussteigen!“

Diese Metapher ist letztlich beispielhaft für das Leben und wirft gleichzeitig viele Fragen auf, die jeder für sich selbst beantworten und entsprechend danach handeln muss. Vor der traditionellen Gräbersegnung gab er den Gläubigen mit auf den Weg, Jesus stets mit offenem Herzen zu begegnen und das Leben bewusst zu leben, denn niemand weiß, wann die „Fahrt“ zu Ende ist.

„Insgesamt 54 Mal wurden wir in diesem Jahr auf unserem Friedhof zusammengerufen um Abschied zu nehmen“, so Braun. „Wir schließen gerade all jene, die seit dem letzten Allerheiligen verstorben sind, in besonderer Weise in unsere Gebete mit ein.“