Ausgräber von Karakorum im kelten römer museum
Bei einem Abendvortrag am Dienstag den 12. November spricht Dr. Dr. hc. Ernst Pohl über Geschichte und Kultur von Steppennomaden im Allgemeinen und natürlich die Mongolen im Besonderen. Der Vortrag mit dem Titel „Vom Steppenimperium zur Marktwirtschaft. Archäologie und Geschichte der Mongolei vom 13. bis zum 21. Jahrhundert“ thematisiert die reiternomadische Lebensweise, die neuesten deutschen archäologischen Forschungen im Umfeld der mittelalterlichen Hauptstadt Karakorum und aktuelle Umweltprobleme in der Steppe.
Die Mongolei gehört landschaftlich zu weiten Teilen zum sogenannten eurasischen Steppengürtel, der sich von der ungarischen Tiefebene und den südrussischen Steppen im Westen bis nach Ostasien hinzieht. In diesem speziellen Lebensraum hat sich seit dem ersten vorchristlichen Jahrtausend eine besondere Lebens- und Wirtschaftsweise herausgebildet: das Reiternomadentum. Seitdem Herodot über die Skythen berichtete, sind Reiternomaden in den Geschichtsquellen der verschiedenen Hochkulturen bekannt. Begriffe wie „Hunnen“, „Tartaren“ oder „Mongolen“ mutierten zu Synonymen für Steppenvölker allgemein und blieben im kulturellen Gedächtnis Europas in erster Linie verknüpft mit dem harten, teilweise brutalen und zerstörerischen Auftreten dieser.
Dass Reiternomaden aber auch zu ganz beeindruckenden Kulturleistungen fähig gewesen sind, ist dagegen weniger bekannt. Erst durch die Eroberungen eines Dschingis-Khans und seiner Nachfolger war es Kaufleuten möglich, ohne Furcht vor Ausplünderung vom östlichen Mittelmeer bis an die Grenzen der japanischen See zu gelangen. Ein Marco Polo mit seinen Berichten über fremde Völker und Sitten ist ohne Dschingis-Khan nicht denkbar.
Dr. Dr. hc. Ernst Pohl ist Archäologe an der Universität Bonn und seit 1999 in der Mongolei tätig, wo er die Ausgrabungen in der Stadtmitte von Karakorum leitet, der Hauptstadt des mittelalterlichen mongolischen Weltreichs. Seit 2012 ist er zudem Präsident der deutsch-Mongolischen Gesellschaft.
kelten römer museum manching
Im Erlet 2
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