Zu Bildung führen auch andere Wege!
André Stern, der in der Stadthalle den Vortrag hielt „Glücklich und Erfolgreich ohne Schule“ stieß mit diesem Thema auf eine riesige Resonanz. Der extra aus Paris angereiste „Freilerner“ versuchte niemanden umzustimmen oder seine Meinung zu teilen, das einzige was er machte, er erzählte aus seiner Kindheit und seinem Leben.
Er sprach sich weder gegen Schule noch gegen Kindergarten aus, aber für ihn und seine Kinder kommt diese Art von Erziehung nicht in Frage. Seiner Meinung nach müssen Kinder von niemanden „erzogen“ werden. Kinder bzw. Menschen besitzen bereits alles was sie zum Leben benötigen von Geburt an.
Lässt man Kinder Kinder sein, dann folgen sie ihrem angeborenen Instinkt, sie spielen. So simpel wie sich das anhört, so simpel ist die Realität. Herr Stern versuchte die vielen Denkfehler aufzudecken, die besonders stark in den „fortschrittlichen“ Ländern ausgeprägt sind.
Die weit verbreitete Meinung, dass Kinder von Natur aus faul sind, sich mit allen Mitteln gegen Lernen sträuben, sie eine lange Erziehungszeit benötigen damit mal „was aus ihnen wird“ ist seiner Meinung nach einfach falsch.
Größtes „Problem“ ist für die meisten Eltern, Lehrer(innen) und Erzieher (innen), dass Kinder so schrecklich verspielt sind. Ihrer Meinung nach brauchen sie eine „starke Hand“ die sie führt und ihnen was beibringt.
Die Eltern von André Stern waren in ihrer „Erziehung“ sehr mutig und sehr fortschrittlich, sie ließen ihr Kind in dem Tempo lernen, wie es die Natur vorgesehen hat. In dem sie ihn spielen ließen, konnte er seine angeborene Begeisterung und seinen Wissendurst frei ausleben.
Egal in welchem Umfeld Kinder aufwachsen, ob nun in Armut, Krieg oder Überfluss, aber auch noch wenn sie im Sterben liegen, sie spielen.
Spielen und Begeisterung ist für Herrn Stern der Schlüssel des Lernens. Das Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!“ ist für ihn der größte Quatsch. Wenn man sich für etwas begeistert, lernt man als Erwachsener genauso schnell wie ein Kind.
Beispiel hierfür war, wenn sich ein 80-jähriger Mainburger in eine „junge“ 75-jährige Chinesin verliebt, wird er in seiner Begeisterung in einem halben Jahr Chinesisch können. Egal ob es sich um Mathe, Lesen und Schreiben usw. handelt, Kinder haben einen angeborenen Wissendurst; der unersättlich ist und sie sind sehr wohl fähig, diesen ohne Erziehung zu stillen.
Auch er bezeichnet sich selber als 42-jähriges Kind, weil er diese Begeisterung und diesen Wissendurst hat und immer noch ständig dazulernt. Wichtig ist seiner Meinung nach nicht ein Schulabschluss sondern Kompetenz.
Bestes Beispiel, um was es hierzulande geht, war seine einzige Prüfung die er in seinem Leben absolvieren musste und die Führerscheinprüfung. Auto fahren lernte er bereits als 7-jähriger auf dem Grundstück und dem Auto seines Großvaters. Er beherrschte das Autofahren genauso wie das Einparken in die kleinste Parklücke.
Um was es aber beim Führerschein ging, war gar nicht, dass man das Fahren lernt sondern dass man die Prüfung besteht. Dafür muss man sich stur an das halten, was in den Augen des Prüfers richtig ist und sei es nur; wie man richtig sitzt oder das Lenkrad richtig hält.
Er selber beherrscht fünf Sprachen, ist Journalist und Buchautor, Musiker, Komponist und Gitarrenbaumeister. Und das alles, obwohl er nie zur Schule ging und auch von seinen Eltern nie unterrichtet wurde.
Zu Bildung führen auch andere Wege, das hat André Stern selbst erlebt!
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