Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen
Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen
Der Theaterspielkreis Pfaffenhofen in der Regie von Sylvia Ott und Christoph Schmidt verwandelte die Märchengeschichte von Hans Christian Andersen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ in eine beeindruckende Produktion für kleine und große Theaterliebhaber.
Die melancholische Geschichte von dem armen Mädchen, das Schwefelhölzchen verkaufen muss und dabei nicht nur an ihrer Umwelt traurig scheitert, ist schwermütiger Stoff für ein Märchen. Hans Christian Andersen, aufgewachsen in ärmlichsten Verhältnissen, hat die tragische Geschichte eines kleinen Mädchens, das frierend auf der Straße Schwefelhölzchen verkauft und dabei in den Tod gleitet, im Jahre 1845 während eines neuntägigen Aufenthalts auf dem Schloss Gravenstein an der Flensburger Förde geschrieben.
Wie der sozialkritische Inhalt zu bewerten ist, bleibt den sozialisierten, erwachsenen Besuchern überlassen. Um die magische Welt der Kinder zu erreichen, griffen Sylvia Ott und Christoph Schmidt zu der nicht ganz einfachen, nonverbalen Lösung. Theater lebt von Bildern, benutzt Musik und Gestik, das gesprochene Wort wegzulassen, ohne zur reinen Pantomime zu werden, bedarf einer feinen Abstimmung.
Das Mädchen, fantastisch gespielt von Marion Simon, wandelt durch eine verwirrende, ihr unbekannte Welt. Die Kälte und der Hunger treiben Phantasie und Wirklichkeit durcheinander wie die Schneeflocken auf der Bühne. Das Schaufenster des Spielzeugladens wird lebendig, Glücksgefühle verdrängen die Kälte der Silvesternacht. Ob sie jetzt irgendwann stirbt, ist nicht wichtig, das erlösende, gute Ende mit ihrem Märchenprinz an gedeckter Tafel bei wohliger Wärme ist das, was die Kinder mit nach Hause nehmen. Ganze 25 Figuren beleben die sonst so einsame Geschichte, großes Theater für kleine Menschen, Fernseher und Spielkonsole sind weit weg. Phantastische Welten, mit einfachen Mitteln auf kleinstem Raum realisiert, ziehen die Märchenbesucher mit.
40 Jahre Theaterspielkreis Pfaffenhofen, ob Freilichtaufführung auf dem Hauptplatz oder kleines, feines Märchentheater, hier sind keine Laien am Werk. Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, eben mit Märchenproduktionen, bringt immer wieder erstaunliche Talente auf die Bühne. Kommen Sie und staunen Sie, lassen Sie den sozialen Aspekt zu Hause, fragen Sie nach der Vorstellung Ihre Kinder.
Weitere Aufführungen sind für den 10., 16., 17., 23. und 24. sowie den 30. November geplant. Das Theater im Haus der Begegnung öffnet an den jeweiligen Tagen um 15 Uhr. Die Karten sind ab kommender Woche bei Schreibwaren Prechter, Ingolstädter Straße 18, erhältlich.
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