Von Dschingis Khan zur Marktwirtschaft
Zum Ende der Ausstellung über Steppenkrieger lud das kelten- und römermuseum zu einem Vortrag des Bonner Archäologen Dr. Ernst Pohl. Unter dem Titel „Vom Steppenimperium zur Markwirtschaft“ erläuterte der Wissenschaftler Geschichte und Archäologie der Mongolei vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Museumsleiter Dr. Wolfgang David begrüßte die rund 50 Zuhörer und den Referenten mit einer fröhlichen Erinnerung an die gemeinsame Studienzeit und erste Eindrücke des keltischen Oppidums in Manching.
Danach stellte er den wissenschaftlichen Werdegang von Dr. Pohl vor, der als Experte seit rund zehn Jahren vor allem in Karakorum Ausgrabungen leitet, der Hauptstadt des von Dschingis Khan im 13. Jahrhundert gegründeten Mongolenreichs.
Dr. Ernst Pohl begann seinen Vortrag mit dem bis heute eher bei uns negativ besetzten Bild der Steppenkrieger, denen der Ruf von Grausamkeit vorauseilte. In der Mongolei dagegen ist Dschingis Khan heute ein Nationalheld.
Im 13. Jahrhundert war Karakorum eine blühende Stadt, durchaus vergleichbar mit unseren mittelalterlichen Metropolen. In dem reich bebilderten, wissenschaftlichen Vortrag ging Dr. Pohl zunächst auf die Grabungsarbeiten und –Ergebnisse ein und das breite Fundspektrum im damaligen Handwerkerviertel der Hauptstadt.
Der Referent beleuchtete die Entwicklung der Mongolei über das späte Mittelalter und die Neuzeit bis zur Gegenwart. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion herrscht in der Mongolei heute Frühkapitalismus mit allen Schattenseiten. So leben von den insgesamt 2,9 Millionen Einwohner inzwischen 1,3 Millionen in der Hauptstadt Ulaanbataar.
Die Ausstellung „Steppenkrieger“ ist noch bis zum kommenden Wochenende im kelten- und römermuseum zu sehen.
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