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Wahl der Hopfenkönigin: Showteil auf dem Prüfstand

Insgesamt war das Wolnzacher Volksfest wieder ein voller Erfolg, so jedenfalls war die überwiegende Meinung aller Mitglieder Volksfestausschusses. Doch auch, wenn vieles wirklich gut gelaufen ist, gab es auch einen Punkt, der alles andere als gut gelaufen ist. Gemeint ist die Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin.

„Nun einmal vorne weg, wir haben wieder ein sehr gutes Dreigestirn“, so Bürgermeister Jens Machold zu Beginn der Diskussion, der jedoch auch gleich auf den eigentlichen Kritikpunkt, den Ablauf des Wahlabends, verwies. Kritik kam hier vor allem zu der Art der Moderation. Zu langatmig, so die Meinung vieler am Tag danach.

So steht also zwar nicht der Wahlmodus, aber die Veranstaltung an sich auf dem Prüfstand. „Hier befindet man sich aber natürlich in einem besondere Spannungsfeld“, erläuterte der Rathauschef. Denn einerseits wünschen sich die Zuschauer eine schöne stringente Veranstaltung, andererseits darf die Krönung nicht zu früh vorgenommen werden. Die Kritik am eigentlichen Ablauf war jedoch am Wahlabend schon zu spüren, denn schon in der Vorstellungsrunde, die insgesamt eine volle Stunde dauerte, haben sich weite Teile des Zeltes früh ausgeklinkt. Dass in diesem Zuge auch die Aufforderungen des Moderators, bitte ruhig zu sein, nichts mehr half, war absehbar. Dass dies nun letztlich auch ein unfairer Vorteil für die erste Kandidatin war, das sah man auch in diesem Gremium so.

Die Frage, die sich aber nun stellt, ist, wie man dies künftig besser organisiert. Hier gibt es schon zahlreiche Vorschläge. Zum einen ist angedacht, eine Leinwand in der Volksfesthalle zu installieren. „Dies würde auch den Zuschauern im hinteren Bereich der Festhalle die Möglichkeit geben, das Geschehen zu verfolgen“, erläuterte Volksfestreferent Alois Brummer. Im Moment ist das eben nicht der Fall, denn im hinteren Bereich bekommt man vom Ablauf auf der Bühne kaum etwas mit, dass dann geratscht wird, ist einerseits verständlich, aber eben auch für die Veranstaltung kontraproduktiv.

Zusätzlich zur Leinwand wurde aber auch eine bessere Beschallung der Halle diskutiert. „Grundsätzlich ist es möglich, mehr Lautsprecher zu installieren“, so sie Aussage von Soundtechniker Stefan Schmidpeter. In diesem Zusammenhang wies aber der zweite Bürgermeister Erich Niedermeier darauf hin, dass auch der Moderator und die Kandidatinnen entsprechend im Umgang mit den Mikrophonen geschult werden müssen.

Diese beiden Punkte sind aber nur eine Seite der Medaille. Die andere ist die eigentliche Moderation. Wie Erich Niedermeier und Adolf Schapfl berichten konnten, gab es für die Wahl der Tettnanger Hopfenkönigin ein Drehbuch. Dort waren nicht nur alle Kandidatinnen gleichzeitig auf der Bühne, sondern wurden auch vom Moderator vorgestellt. Insgesamt, so auch die Meinung von Astrid Elender, muss die Veranstaltung wirklich intensiv geplant werden, sodass sie für den Zuschauer unvorhersehbar wirkt, dann kann man auch mit der Aufmerksamkeit des Publikums rechnen. Erich Niedermeier fügte in diesem Zusammenhang noch an: „Wenn ein Moderator die Zuschauer auffordern muss, ruhig zu sein, dann hat er schon verloren.“

Doch nicht nur die eigentliche Moderation der Wahl, sondern auch die Verabschiedung als solches steht auf den Prüfstand. So gab Adolf Schapfl, Wolnzacher Gemeinderat und Aufsichtsratsvorsitzender der HVG, zu bedenken, ob man diesen Teil nicht grundsätzlich wesentlich straffer gestalten könnte. Andere Vorschläge gingen gar noch weiter. So wurde beispielsweise auch schon einmal andiskutiert, ob man nicht die eigentliche Verabschiedung am Tag der Eröffnung machen könnte und somit der eigentliche Wahlabend ganz den Kandidatinnen gehören würde.

Insgesamt sind viele Ideen im Gespräch. Dass sich etwas ändern muss, das ist auch allen klar. Doch Bürgermeister Jens Machold betonte in diesem Zusammenhang, dass es auch funktionieren muss. So will man sich erst einmal in punkto Kameraführung für eine Videoprojektion und Moderation von Profis beraten lassen. Denn eines ist auch klar, Experimente mit unklarem Ausgang will man auf keinen Fall. Andererseits ist zwar der Markt Wolnzach der Veranstalter der Wahl, aber auch hier sitzen die anderen Siegelgemeinden und der Hopfenpflanzerverband mit im Boot. „Veränderungen gehen auch in diesem Punkt nur gemeinsam“, betonte Bürgermeister Jens Machold, der jedoch auch deutlich machte, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
 

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