Der Zauber des Orients mitten in der Hallertau

Wer denkt im Land der Blasmusik denn eigentlich an Bauchtanz? Gemeinhin würde man wohl sagen nur die wenigsten, genauer gesagt die kleine Gruppe, die dies tanzt. Doch weit gefehlt! Wieder einmal lud das Wolnzacher Tanzstudio Saphira zu einer atemberaubenden Show ein, und nicht nur viele Wolnzacher ließen sich es nicht nehmen, sich in die märchenhafte und sagenumwobene Welt des Orients entführen zu lassen, nein, auch zahlreiche Gäste aus dem Umland fanden ihren Weg in die Aula des Wolnzacher Gymnasiums.
„Es freut mich, dass heute so viele gekommen sind, um unsere Show zu sehen“, so Nadine Kleina, die das Publikum durch den bunten, farbenfrohen Abend führte. Dass nun die arabische Welt mehr zu bieten hat, als die eher negativ geprägten Nachrichten, die die Medienlandschaft dominieren, das wurde schon bei der Ouvertüre deutlich. „Es geht um den Zauber, die Mystik und das Temperament von 1000 und einer Nacht“, so die Leiterin des Tanzstudios. Dabei zeigten die rund 100 Tänzerinnen aber nicht nur klassische Bauch- und Schleiertänze, sondern schlugen gekonnte die Brücke von der märchenhaften Vergangenheit in die ebenso farbenfrohe Moderne.


So schillernd diese uns doch meist unbekannte Welt ist, so unterschiedlich waren auch die gezeigten Tänze. Unter anderem konnte ein schöner nostalgischer Schleiertanz im klassischen Stil bewundert werden. Doch nicht nur dieser sehr getragene Stil, der auch bis weit ins Mittelalter zurückreicht, fand Einklang in die Show. Im Gegenteil, feurig und temperamentvoll ließen Sybille und Monika, zwei langjährige Schülerinnen, die Schleier durch die Luft fliegen und rissen das Publikum mit ihrer Darbietung regelrecht mit. Alle Tänzerinnen wurden am Ende ihrer Darbietung mit Applaus überschüttet. Neben den vielen eigenen Schülern - Nadine Kleina betonte in diesem Zuge, dass es eine Studioshow war - standen aber auch vier Profis auf der Bühne.



Neben Christine, einer Company-Tänzerin der Gruppe Silamahs, standen auch das Du Ta' Mima und Ayman Etlah auf der Bühne. „Es ist mir eine besondere Freude, dass ich sie für unsere Show gewinnen konnte“, so die Leiterin des Wolnzacher Tanzstudios. Einen Kronleuchter auf den Kopf balancierend, zeigte das Duo Ta' Mima einen Tanz, der in der arabischen Welt viel auf Hochzeiten getanzt wird. Während Ayman Etlah mit seinem Tanoura-Tanz faszinierte. Zehn Minuten wirbelte er mit mehreren bis zu 12 Kilogramm schweren Röcken über die Bühne und verzauberte die Zuschauer mit seiner einzigartigen Show. „Er ist mal wieder durchgedreht“, so Nadine Kleina am Ende einer einzigartigen Tanzshow.


„Im Schnitt haben die Tänzerinnen ein halbes Jahr für diese Show trainiert“, erläuterte sie. Und dies hat sich auch bezahlt gemacht. Schon vom ersten Tanz weg war das Wolnzacher Publikum begeistert. Und so gab es am Ende nicht nur viel Applaus für eine gelungene Show, sondern auch Lob von Nadine Kleina: „Ich bin wirklich sehr stolz auf euch.“ Wer nun aber glaubt, dass sich die Tänzerinnen jetzt erst einmal eine Pause gönnen, der irrt sich, denn schon im Januar wartet mit der Eröffnungsshow das nächste Highlight auf die Mädels. „Die Proben hierfür laufen schon und man kann sich schon jetzt auf eine wirklich schöne Eröffnung des Jubiläumsjahres freuen.“ Allerdings, soviel sei an dieser Stelle schon verraten, nicht im orientalischen Stil.

Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.