Arbeitskreis Asyl in Rohrbach ins Leben gerufen
Noch nicht formell gegründet hat sich der Arbeitskreis Asyl, doch Interessierte Rohrbacher trafen sich auf Einladung von Hedwig Stocker im Rathaus. In der Runde präsentierten der Migrationsbeauftragte des Landratsamtes, Christian Huber, Daten und Fakten zum Thema „Asyl im Landkreis“, sowie Anna Helmke von der Caritas Hintergrundwissen für ehrenamtliche Asylbetreuer. Der kleine Kreis trifft sich am 15. Dezember wieder.
Sehr groß war die Schar der zehn Interessierten noch nicht, die sich erstmals trafen, doch es ist jetzt erst einmal "der Stein ins Wasser geworfen", der seine Kreise ziehen wird. Auch wenn in Rohrbach derzeit acht Asylbewerber untergebracht werden konnten und im Landkreis bis Jahresende knapp 260 Menschen aufgenommen werden, ist zu erwarten, dass im nächsten Jahr die Zahl der Asylbewerber weiter steigen wird. Hier ist das Landratsamt intensiv auf der Suche nach weiteren Unterkunftsmöglichkeiten, so Christian Huber, denn der Regierungsbezirk Oberbayern bekommt nach dem Verteilungsschlüssel 33% aller Asylbewerber Bayerns. Hiervon wiederum bekommt der Landkreis 2,7%, das könnten dann bis Ende 2014 gut 580 Menschen werden. Auch wenn der Staat den größten Teil der Kosten trägt, so engagiert sich auch der Landkreis finanziell durch eigene Maßnahmen, wie zum Beispiel Sprachkurse oder Arbeitseinsätze auf Gemeindebauhöfen. In Rohrbach arbeiten dort derzeit 4 junge Afrikaner und die Betreuer wären dankbar, wenn sich weitere Einsatzmöglichkeiten finden lassen, so Huber. Doch es dürfen nur gemeinnützige Arbeiten sein bzw. Arbeiten für gemeinnützige Vereine. Dafür bekommen die Asylbewerber 1,05 € pro Stunde zusätzlich zu ihrer finanziellen Unterstützung. Erst nach 9 Monaten dürfen sich Asylbewerber auf dem „freien“ Arbeitsmarkt bewerben, aber nur unter der Voraussetzung, dass kein deutscher Bewerber für eine Stelle vorhanden ist.
Durch die Vertreterin der Caritas, Anna Helmke, wurden die Anwesenden kurz in die Individualpsychologie und soziale Grundbedürfnisse von Asylbewerbern eingeführt um dann auf die Möglichkeiten von Ehrenamtlichen in der Asylbetreuung einzugehen. Sie wurde dabei unterstützt von der Sozialarbeiterin des Landratsamtes, Frau Bammerl, die hier die Asylbewerber betreut. Dabei kamen konkrete Wünsche auf den Tisch, wie Winterbekleidung, die gebraucht wird, oder ein Helfer, der eine Satellitenschüssel für den Fernsehempfang montieren kann. Schön wäre auch, wenn sich Mitmenschen bereit finden würden, die Asylbewerber im täglichen Leben zu unterstützen, ihnen z.B. beim Einkauf Produkte und Begriffe erklären, oder bestimmte Regelungen, die in Afrika nicht unbedingt vorhanden sind. Die Vertreter von Incontri hatten die Asylbewerber bereits zu einer Veranstaltung eingeladen und ihnen typisch bayrisches Essen serviert. Aber auch die jungen Afrikaner versuchen sich zu integrieren und besuchen Veranstaltungen oder den Gottesdiienst.
Hedwig Stocker
Hedwig Stocker dankte allen Anwesenden, zu denen unter anderem auch Pater Johann gehörte, für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit. Als Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe hatte sie bereits schon früher Kontakt zum Arbeitskreis Asyl in Wolnzach aufgenommen, als diese sich vor knapp 2 Jahren gegründet hatten. Durch die acht Afrikaner in Rohrbach kam sie auf die Idee, auch für Rohrbach eine Unterstützergruppe zu organisieren. Um über weitere Schritte zu diskutieren, trifft sich der Kreis am 15. Dezember ab 16 Uhr im Incontri. Interessierte sind gern eingeladen.
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