2013er Bürgerversammlung in Scheyern
Zahlen, Projekte sowie deren jeweiligen Status stellten am Donnerstagabend die amtierende Bürgermeisterin Dr. Katja Limpert sowie Vertreter aus der Verwaltung der Gemeinde Scheyern im Rahmen der diesjährigen Bürgerversammlung vor. Interessant war die Veranstaltung natürlich auch für die sich in Stellung bringenden Kandidaten der anstehenden Kommunalwahlen.
Tanja Gruber (von links), Katja Limpert, Walter Seefried, Anita Sterz, Josef Breitsameter
Mit einem Dank an Tilly Grubwinkler, die im Sommer angesichts der Krankenstände von 1. und 2. Bürgermeister(in) die Gemeinde geführt hatte, sowie an die Verwaltungsangestellten des Rathauses begann Katja Limpert die Bürgerversammlung. Ungefähr 40 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich über Zahlen und Fakten, abgeschlossene und bevorstehende Projekte sowie sonstige Themen aus dem Gemeindebereich zu informieren und sich mit ihren Sorgen, Nöten und Fragen einzubringen.
Kämmerin Anita Sterz konnte zunächst berichten, dass das Jahr 2013 keine Neuverschuldung für Scheyern brachte. Im Gegenteil, eine Tilgung um 126.786€ reduzierte den aktuellen Schuldenstand auf ca. 1,5 Mio€, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 309€ entspricht (gegenüber 336€ zu Jahresbeginn). Höchstes Ziel sei der sparsame Umgang mit Steuergeldern gewesen, so Anita Sterz weiter. Dabei seien die Gewerbesteuereinnahmen gegenüber den Vorjahren gesunken (von ca. 890.000€ in 2011 über 770.000€ in 2012 auf nun ca. 690.000€), die Einkommensteuerbeteiligung gegenüber 2011 um ca. eine halbe Million Euro gestiegen.
Des einen Freud - des anderen Leid. Das Sparen in der Kämmerei führte im Umkehrschluss dazu, dass im Hoch-/Tiefbau eher saniert als neu gebaut werden konnte. So konnte der Leiter dieses Ressorts in der Gemeindeverwaltung, Josef Breitsameter, auch eher von den bevorstehenden Projekten berichten wie beispielsweise dem Neubau der Salzlagerhalle im Bauhof oder Abbruch der baulichen Anlagen im technischen Bereich des ehemaligen Kasernengeländes.
... und eine höchst interessierte Zuhörerschaft im Saal der Klosterschenke Scheyern
Nicht nur gute Nachrichten hatte Tanja Gruber für die Bürger Scheyerns: wie in vielen Gemeinden bereits üblich, wird auch in Scheyern ab dem 1.1.2014 eine Grundgebühr für Wasserzähler eingeführt werden (40,00€ pro Jahr je Zähler). Die Verbrauchskosten werden 1,50€ je entnommenem m3 Wasser betragen, bis 2017 ist bereits jetzt eine jährliche Steigerung von 0,10€/m3 festgeschrieben. "Die Grundgebühr macht nur ca. 13% der kalkulierten Kosten in einem Haushalt aus; damit ist der Anreiz zum Wassersparen in jedem Fall weiterhin gegeben." so die Gemeindevertreterin.
Einen Appell an den im kommenden Frühjahr neu zu wählenden Gemeinderat hatte der Leiter der Verwaltung, Walter Seefried, schon jetzt parat. "Es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, dass Kinder und junge Familien aus der Gemeinde Scheyern anderswo ihr Heim errichten, weil es in unserer Gemeinde zu wenig Bauplätze gibt oder diese zu teuer sind." Nicht nur Wohnbauflächen sind rar, auch das Gewerbe frage mehr an als verfügbar wäre. An den Planungen zum neuen Baugebiet "Am Forsthaus" nördlich des Benediktenwegs scheiden sich jedoch trotz alledem die Geister: die jetzigen Anwohner haben eine Interessenvereinigung gegründet, die weitere Beeinträchtigungen während der Bauphase, aber auch ganz besonders bezüglich der Wohnqualität verhindert sehen will. "Wir haben gerade erst das ebenfalls angrenzende Schöneck hinter uns gebracht." beschwerte sich ein Betroffener.
Die für die bevorstehenden Kommunalwahlen kandidierenden Parteien und Gruppierungen waren allesamt stark vertreten bei der Bürgerversammlung 2013 in Scheyern. Klar, es wird neue Gesichter geben, als Bürgermeister(in) ebenso wie im Gemeinderat. Da will man sich schon frühzeitig mit den aktuellen Themen beschäftigen und in Stellung bringen. "Wir gehen jetzt aber allesamt erst einmal in eine hoffentlich ruhige und besinnliche Adventszeit, auch wenn die Wahlvorbereitung natürlich auf Hochtouren läuft." nannte Katja Limpert (Bild rechts) die jetzige Phase ausdrücklich nicht Wahlkampf. Und das ist gut so, im Interesse der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger.
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