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Emotionen um Hopfen-Traktoren eingefangen

(Wolnzach, ted)

Rund 15 historische Modelle fasst der Veranstaltungsraum des Deutschen Hopfenmuseums. Seit Samstag sind sie Ausstellungsstücke – bestens präpariert. „Zugkraft des Hopfens“ tituliert die Traktorenschau mit gleichnamigem Buch. Dr. Christoph Pinzl und Peter Mayer-Diener können auf das Geleistete stolz sein. Sie setzen dem Hopfen-Traktor ein Denkmal.

Vor Jahren veranstaltete das Duo bereits eine Ausstellung mit Begleitbuch „Eiserne Pflücker“. Beim Schlepper geht es viel emotionaler zu. Sie scheinen wie Kinder eine wichtige Rolle im Hofleben einzunehmen. Beim Rückblick werden bei Veranstalter wie Besucher viele Emotionen frei. Dr. Pinzl: „Niemand trauert den Pferden, Ochsen und der Handarbeit im Hopfenbau nach. Die alten Schlepper verkörpern viel mehr die gute alte Zeit“. Dabei setzte erst in den 50er Jahren die Mechanisierung drastisch ein. 2014 feiert der Traktor im Hopfenbau 100 Jahre. Der erste wurde in den USA eingesetzt. Die Ausstellung kommt punktgenau.

Als Mensch hinter der Technik offenbarte sich Co-Autor Mayer-Diener: er erlebte jede Technikveränderung und wusste am Ton schon, welches Fabrikat vorbeifuhr. Ein Bulldog-Besessener. Dr. Pinzl lotete noch aus, wo der Bulldog zum Statussymbol avancierte, wie er die Hopfenanlagen veränderte und dass es große regionale Unterschiede in der Modellwahl gab. Die Pflückmaschine wurde statisch, weil der Traktor das Erntematerial schnell und wirtschaftlich herbeischaffte. Dr. Pinzl: „Die Technik überrollte die Höfe“.

Ausstellung und Buch werden nicht nur vom Förderverein Dt. Hopfenmuseum mitgetragen, sondern auch von der Hallertauer Volksbank. Vorstandsvorsitzender Wilfried Gerling möchte den Hopfenbauern danken für die jahrzehntelange Verbindung. Gerling: „Der Schlepper erforderte Entschlossenheit, Mut zur Anschaffung. Die Großinvestition bedeutete auch Risiko“. Dr. Pinzl dankte allen Sponsoren, Mitwirkenden und Leihgebern. Die Hopfenmusi „Gschnupft, gschneizt, aufgegabelt“ umrahmte die Statements. Viele Ehrengäste kamen zur Eröffnung am Samstagabend, 19 Uhr. Traktoren bewegen. Das Buch „Zugkraft des Hopfens“ fand uneingeschränkte Bewunderung. Die Ausstellung läuft bis 23. Januar 2014.
 

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