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Heiße Diskussion über realtime-Musikschule

Eigentlich verlief die letzte Gemeinderatssitzung in Rohrbach recht harmonisch, doch als es bei einem der letzten Punkte um den Zuschuss für realtime-music ging, kamen einem Gemeinderat Bedenken und es wurde plötzlich heiß diskutiert. In den Ausschüssen und im Gemeinderat war man sich früher darüber einig, dass die Musikschule für Rohrbach wichtig ist und sie erhalten werden muss.


Nach mehreren Beratungen im Finanz- und Personalausschuss hatten die Gemeinderäte im September sogar einstimmig beschlossen, die Musikschule in Rohrbach zu erhalten und mit dem Geschäftsführer Gespräche zu führen, um auszuloten, welche rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten bestehen, dieses Ziel umzusetzen. Sogar die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit der Gemeinde als Teilhaber war im Gespräch. Nun hat sich nach verschiedenen Gesprächen und Untersuchungen ergeben, dass eine Gesellschafts-Gründung zusammen mit der Gemeinde nicht sinnvoll ist, sondern ein finanzieller Zuschuss über den gemeinnützigen Förderverein „Mehrklang e.V.“ die bessere Lösung darstellt. Diese Idee wurde sowohl vom Finanzamt als auch von der Aufsichtsbehörde abgesegnet. Und hier hakte CSU-Mann Hermann Rottmair ein. Er hatte Kritik aus der Bevölkerung über die geplante „hohe“ Unterstützung der Musikschule und dadurch eine „Ungleichbehandlung“ anderer Gruppierungen erfahren. Außerdem seien seines Wissens viele der dortigen Musiklehrer nicht Staatlich geprüft. Er bezeichnete die Gebührensätze als hoch und meinte, wenn sich Eltern die hohen Kosten leisten könnten, dann könnten sie sicher auch eine passende Erhöhung akzeptieren, sodass sich die Musikschule wieder stabilisieren könne. Und mit dieser Äußerung trat er dann eine heiße Diskussion im Gemeinderat los, weil ihm seine Kollegen vorhielten, dass dieses Thema ausführlich in Sitzungen des Finanz- und Personalausschuss sowie im Gemeinderat diskutiert und die Entscheidungen einstimmig gefällt worden seien. Wolfgang Seidl (SPD) hielt Rottmair vor, Musikunterricht mit kleinen Gruppen nicht zu vergleichen mit einem Fußballverein. Bürgermeister Huber stellte klar, dass „wir so billig keinen Musikunterricht für unsere Kinder bekommen würden“, und Helmut Weich (SPD) warf Rottmair vor, nicht auf der einen Seite einstimmige Beschlüsse zu fassen und nachher plötzlich davon abzurücken. Der 3. Bürgermeister Johann Vachal (BGR), erregte sich über Rottmairs Äußerungen, weil die Gemeinde gemäß Gemeindeordnung zur Förderung von Musikunterricht verpflichtet sei. Dieser Dissens blieb bis zum Schluss der Diskussion und gegen die Stimme Rottmairs beschloss der Gemeinderat, für jeden Rohrbacher Musikschüler unter 18 Jahren einen vierteljährlichen Zuschuss von 25,- Euro über den Verein Mehrklang vorerst befristet auf ein Jahr zu zahlen. Hermann Rottmair stand zum Schluss mit seiner Meinung allein, weil selbst seine Parteifreunde sich gegen seine Kritik aussprachen, weil sie den Zuschuß befürworteten.
Es entsteht der Eindruck, dass sich der Wahlkampf für die Kommunalwahl ankündigt und sich jemand eine gute Startposition schaffen will.
 

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