Trauer um Franz Kaindl
Franz Kaindl, weithin bekannt als engagierter Imker, ist verstorben. Foto: © by Alfred Raths
Unerwartet verstorben ist am gestrigen Freitag der weit über den Landkreis Pfaffenhofen bekannte Politiker und Imker Franz Kaindl. Erst vor wenigen Monaten erhielt der 72-Jährige Uttenhofener das Bundesverdienstkreuz. In wenigen Wochen hätte Kaindl seinen Geburtstag gefeiert.
Kaindl hat sich nicht nur als leidenschaftlicher Imker und Ehrenvorsitzender des Imker-Kreisverbandes weit über den Landkreis hinaus einen Namen gemacht.
Bereits 1966 war Kaindl in den Gemeinderat von Uttenhofen gewählt worden. Von 1964 bis 1972 war er ehrenamtlicher Kassier und Gemeindeschreiber des Ortsteils. Nach der Eingemeindung in die Kreisstadt setzte er sein kommunalpolitisches Engagement zunächst bis 1978 als Ortssprecher und dann als Stadtrat fort. Aus Überzeugung trat er seinerzeit in die SPD ein, zog für seine Fraktion in den Stadtrat ein und war deren langjähriger 1. Vorsitzender von 1984 bis 1990. Kaindl, früher von Beruf Finanzbeamter, engagierte sich besonders in den Bereichen Sport und Finanzen.
Von 1990 bis 1996 war der Verstorbene zweiter Bürgermeister der Stadt. Nach partei- und fraktionsinternen Querelen kehrte er der SPD den Rücken und bewarb sich 2002 für die Freien Unabhängigen Wähler erfolgreich um einen Stadtratssitz. Auch 2008 wurde Kaindl dann wieder in den Stadtrat gewählt und war dann Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Einen Kreistagssitz hatte Kaindl von 1984 bis 2002; dort setzte er sich besonders im Krankenhaus- und Rechnungsprüfungsausschuss ein. Daneben gehörte er dem Aufsichtsrat der Ilmtalklinik GmbH von 1996 bis 2002 an, war von 1978 bis 2002 Verbandsrat der Sparkasse Pfaffenhofen und war 1978 Gründungsmitglied im Verbandsrat des "Wasserzweckverbandes Ilmtalgruppe".
1978 bis 2008 war Kaindl der 1. Kreisvorsitzender des Imkerkreisverbandes Pfaffenhofen, von 1988 bis 2004 2. Vorsitzender des Bezirksverbandes der oberbayerischen Imker, von 1998 bis 2003 gehörte er dem Aufsichtsrat der "Süddeutschen Imkergenossenschaft e.G." an und leitete von 2001 bis 2003 kommissarisch die Geschäfte als 1. Vorsitzender.
1969 gründete Kaindl den Ball-Club Uttenhofen und stellte sich lange als 1. Vorsitzender sowie als Trainer und Torwart zur Verfügung. Seit 1981 unterstützte er den Verein auch als Ehrenvorsitzender. Darüber hinaus war der Kaindl von 1978 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Sportgremiums Pfaffenhofen, der Interessenvertretung der städtischen Sportvereine. Kaindls Engagement galt ebenso von 1959 bis 2001 bei der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen.
Das Bundesverdienstkreuz erhielt Kaindl am 22. November vergangenen Jahres unter anderem mit der Begründung, dass er sich fast ein halbes Jahrhundert für die "Interessen und Belange seiner Mitbürger" eingesetzt hat.
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