Bestürzung über den Tod Kaindls beim Kreisimkertag
Große Anteilnahme am Tod von Franz Kaindl bezeugten die Imker des Landkreises bei ihrer Jahresversammlung am vergangenen Sonntag.
Überschattet wurde der diesjährige Kreisimkertag in Uttenhofen vom überaschenden Tod von Franz Kaindl, dem Ehrenkreisvorsitzenden des Landesverbands Bayerischer Imker (LBI). Sichtlich bewegt machte LBI-Kreisvorsitzender Albrecht Pausch eingangs der Veranstaltung einen Rückblick auf das vielfältige politische und gesellschaftlich-ehrenamtliche Schaffen Kaindls (Hallertau.info berichtete).
Pausch sagte vor den etwa 100 Teilnehmern unter anderem, dass er „sehr traurig über den Tod von Franz Kaindl" sei. Jener habe „große, ja sehr große Fußabdrücke" hinterlassen, sei gradlinig und verlässlich in seinem Handeln gewesen und dabei immer auf der Höhe der Zeit. Kaindl, der etwa auch die Idee des Bienenlehrstandes angeschoben hatte, sei als Kämpfer für die gute Sache bekannt gewesen. Erst vor wenigen Jahren wurde Kaindl der "Goldenen Stachel" verliehen, die höchste Auszeichnung, die der Deutschen Berufsimkerbund vergeben kann. Vor Gericht erkämpfte er für die Imker ein wegweisendes Urteil zur Rechtmäßigkeit der Vermarktung des Bienenprodukts Propolis.
Anstelle von Trauergaben konnte noch am Kreisimkertag für Kaindls "Herzensprojekt", wie Pausch es bezeichnete, das Caritas Baby Hospital in Betlehem, gespendet werden. Es ist das derzeit einzige auf Kleinkinder spezialisierte Krankenhaus in den palästinensischen Gebieten.
Albrecht Pausch, Vorsitzender des Imker-Kreisverbandes Pfaffenhofen, bei seiner Begrüßung zum Kreisimkertag in Uttenhofen.
Pausch dankte dem Landratsamt im Allgemeinen und dort dem Veterinäramt im Besonderen für die "sehr gute Unterstütztung" der Imker. So sei etwa auch bei der Bekämpfung der Varroamilbe (Ein Parasit der Honigbiene) die Zusammenarbeit hervorragend.
Einen Hinweis hatte der Imker-Kreisvorsitzende für all jene parat, die ihren Honig weiterverkaufen. In Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt und Pfaffenhofen gebe es eine Regionalvermarktungsinitiative der "Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt", die auch unter ihrem Kürzel IRMA bekannt ist. "Es ist durchaus interessant für Imker, sich dieser Initiative anzuschließen und ihren Honig mit eindeutig regionalem Bezug und hohem Wiedererkennungswert darüber zu vermarkten." Noch seien Details dazu nicht endgültig entschieden, so dass sich für die Imker immer noch die Möglichkeit ergebe, dort aktiv mitzugestalten. Interessierte können sich an Marianne Brandstetter unter der Rufnummer (0 82 52) 919-29 wenden.
Walter Haefeker (r.), unter anderem Präsident des Europäischen Berufsimkerbundes, referierte zur Bedeutung gesunder Bienen für die Natur.
Als Gastreferent trat beim diesjährigen Kreisimkertag Walter Haefeker mit dem Thema "Warum gesunde Bienen für unsere Ernährung so wichtig sind" auf. Heafeker ist Präsident des Europäischen Berufsimkerbundes, Vorstandsmitglied im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund sowie Koordinator der Arbeitsgruppe Gentechnik beim Weltimkerverband Apimondia. In Seeshaupt am Starnberger See betreibt er eine biozertifizierte Imkerei, brachte ein internationales Siegel für zertifiziert bienenfreundliche Produktion auf den Weg und will mit "bienenfreundlichem Strom" Anreize für einen naturfreundlichen Energiepflanzenanbau schaffen.
Hallertau.info berichtet in einem gesonderten Beitrag darüber.
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