Bayerischer Humor strapaziert Lachmuskeln
„Die Töchter Josefs“, ein Lustspiel in drei Akten von Franz Gischl, gespielt vom Chiemgauer Volkstheater, strapazierte die Lachmuskeln des Mainburger Publikums schon arg.
Mit lautem Kuhglockengeläut wurde das Stück in der Stadthalle eröffnet und herein kamen die reife Magd Zenz, die auf die junge Magd Vroni eifersüchtig war und Knecht Michl, auf den Vroni ein Auge geworfen hatte.
Wie im bayerischen Theater des öfteren, kam es von einem Missverständnis zum anderen. Nicht nur bei den Dienstboten herrschte Verwirrung, WER mit WEM, auch Bauer Sixtus sorgte für einiges Durcheinander.
Im Liebesleben herrschte das gleiche Chaos, wie bei den Vermögensverhältnissen, da nicht nur Sixtus, sondern auch sein Schwager Josef ein lediges Kind haben. Während Josef aber brav Alimente zahlte, obwohl sich letztendlich herausstellte, dass er gar nicht der Vater von Vroni ist, hatte sich Sixtus keinen Deut um seinen Sohn geschert.
Erst als sich die neue Frau von Josef, die zänkische und geldgierige Agath, den Hof ihres verwitweten Schwagers unter den Nagel reissen will, fällt ihm sein eigen Fleisch und Blut wieder ein.
Großvater Korbinian hatte jedoch in aller Voraussicht und ganz im Stillen bereits die „Fäden gesponnen“, die in den knapp zwei Stunden nur noch „entwirrt“ werden mussten.
Ob nun Josef, der nur noch Limonade und warmen Kamillentee trinken durfte und sein Taschengeld von 1,- Mark schon wieder verprasst hatte, oder der Großvater, der auf der Ofenbank saß und seine „weisen“ Kommentare zum Besten gab, das Publikum war begeistert.
Am Ende waren alle zufrieden, nur für Agath war es kein Happy End, sie musste mit ansehen, dass ihr schönes Erbe zwei Dienstboten bekamen.
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