Vortrag: Bienen und Imkerei brauchen Schutz vor Agro-Gentechnik
Der Imkerverein Scheyern hat aus aktuellem Anlass mit Dr. Martha Merthens eine hochkarätige Expertin zum Thema Gentechnik zu Gast. Martha Mertens ist Biologin unter anderem auch Sprecherin des Arbeitskreises „Gentechnik“ beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Die Veranstaltung, zu der alle interessierten Bürger eingeladen sind, findet am 15. Februar um 19:30 im Gasthaus Hoiß in Mitterscheyern statt.
Die Deutschen wollen in Ihrer Mehrheit keine Gentechnik in ihrer Nahrung. So sieht das auch die Mehrheit der EU-Bürger. Trotzdem versucht die Industrie mit Hilfe der EU-Kommission immer wieder den Bürgern die Agro-Gentechnik unterzuschieben.
Hoch aktuell versucht die Kommission eine neue Gen-Mais Sorte der Firma Pioneer mit dem Namen 1507 für den Anbau in Europa zuzulassen. Dagegen hat sich breiter Widerstand formiert. So hat sich der Umweltausschuss des EU-Parlamentes gegen die Zulassung ausgesprochen. In der entscheidenden Abstimmung bei der EU wird es wie so oft auf die Haltung der Deutschen Bundesregierung ankommen.
Auf der Veranstaltung des Scheyerer Imkervereins informiert Marta Mertens über die Agro-Gentechnik. Die Industrie verspricht mit dieser Technik Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu revolutionieren. Gentechnisch veränderte Pflanzen, die resistent gegen Pflanzenvernichtungsmittel und Insektenschädlinge sind, werden in Ländern wie USA, Kanada, Argentinien, Brasilien und China bereits angebaut, viele dürfen in die EU importiert werden. Krankheits- und stresstolerante Pflanzen und solche mit neuen Inhaltsstoffen werden uns versprochen. Damit soll unsere Ernährung umgestellt werden hin zu Lebensmitteln mit „Zusatznutzen“.
Doch die Agro-Gentechnik ist umstritten. Es stellen sich Fragen nach der Sicherheit für Mensch und Umwelt. Wenn gentechnisch veränderte Pflanzen im Freiland angebaut werden, lassen sich Ausbreitung und Auskreuzung nicht verhindern, negative Effekte auf die Artenvielfalt werden befürchtet. Bienen sammeln Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen und tragen diese in den Honig ein.
Für Landwirte und Imker entstehen Folgelasten, die sogenannte Koexistenz ist nicht gesichert und die Wahlfreiheit der Konsumenten eingeschränkt. Daher wird seit langem über gesetzliche Regelungen und Einflussmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger diskutiert.
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