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Umwelt ein zentrales Thema für die kommenden Jahre

Viel wird derzeit über die Windkraft gesprochen. Ist sie nach der Abstandsflächenregelung überhaupt noch möglich? Vor allem aber, was bedeutet dies für den Landkreis und seine Kommunen? Fragen, die auch den Wolnzachern unter den Nägeln brennen.

„Praktisch ist Wolnzach selbst CO2-neutral“, erläuterte Bürgermeister Jens Machold, und verwies in diesem Zug nicht nur auf das Biomasse Heizkraftwerk und die Fernwärme, sondern auch auf die Bioerdgas Hallertau. Dort wird aus Hopfenrebenhäcksel Erdgas für rund 5000 Haushalte produziert. Natürlich betonte der Rathausschef, dass es in diesem Zusammenhang auch Probleme mit der Geruchsbelästigung gibt.  „In diesem Zusammenhang sind wir auch in intensiven Gespräch mit den Eigentümern“, so Machold. Diese haben auch versprochen hier für Besserung zu sorgen.

Bioerdgas Hallertau in Oberlauterbach

Aber auch wenn diese Anlage - umgangssprachlich gesprochen – etwas „stinkt“, so ist sie doch ein wesentlicher Baustein in Sachen Energiewende. „Hier wird speicherbares Erdgas produziert, das entweder bei Bedarf in Strom umgewandelt werden kann, oder direkt an die Haushalte geliefert werden kann.“ Insgesamt spricht man von einem grundlastfähigem Kraftwerk.

Dies ist aber nach wie vor nur ein Aspekt in Sachen Energiewende. Insgesamt spielen hier viele Faktoren eine Rolle. Neben der Photovoltaik und der Windenergie ist aber der zentrale Punkt die Wärmeenergie. „Im vergangenen Jahr stellte uns Prof. Dr. Brautsch den Energienutzungsplan vor“ so Machold weiter. Dieser zeigte, dass vor allem bei der Wärmeerzeugung noch erhebliches Ausbaupotential besteht.

Gerade hier setzt nun aber auch die Gemeinde an. Nachdem nun der Flächennutzungsplan im vergangenen Jahr genehmigt worden ist, und man auch in Wolnzach wieder größere Baugebiete ausweisen konnte, gibt es hier bereits konkrete Überlegungen zur Energieeffizienz. „Wir wollen natürlich die größeren Baugebiete über ein Blockheizkraftwerk versorgen. Hierzu gibt es bereits erste Untersuchungen.“, so Bürgermeister Jens Machold, dem erneuerbare Energien, aber auch eine intakte Umwelt sehr am Herzen liegen. „Dies wäre ein weiterer wichtiger Schritt in der Energiewende.

Anlieferung beim Biomasse-Heizkraftwerk in Wolnzach

Dass nun in diesem Zusammenhang auch über die Windkraft gesprochen wird, ist verständlich. Auch sie ist ein wichtiger Baustein. „Wir stehen zur Positivplanung“, betonte Karl Straub (MdL), der damit aber in keiner Wiese die neue Regelung für die Abstandflächen kritisierte. „Gemeinden und Planungsverbände können auch davon abweichen.“ Warum diese neue Regelung durchaus sinnvoll ist, sich aber nicht gleichzeitig gegen Windkraft richtet, das führte Bürgermeister Jens Machold aus: „Es geht im Grunde genommen darum, dass die Interessen der Nachbarkommunen gewahrt bleiben“, so der Bürgermeister. Gemeint ist damit, dass man seitens einer Kommune Windräder nicht einfach an die Gemeindegrenzen setzen kann, hier haben nun die Nachbarorte Einspruchsmöglichkeiten. Allerdings betonte der Rathauschef auch, dass man von den jetzt neu festgelegten Abständen – wenn man sich einig ist – abweichen kann. In diesem Zusammenhang verwies er auf die bereits bestehende Windkraftplanung im Landkreis.
 

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