VdK hat Mitgliederzulauf und prangert soziale Ungerechtigkeiten an
Als Sozialverband leistet der VdK Lobbyarbeit für Menschen, die Hilfe brauchen und oder in irgendeiner Form benachteiligt sind. Der Pfaffenhofener Ortsverband hat gegenwärtig 1.501 Mitglieder, doch nur knapp 30 sind unlängst zur Jahreshauptversammlung in das Naturfreundehaus gekommen. Dabei gab es von Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch einen interessanten Überblick zur aktuellen sozialpolitischen Situation zu hören.
VdK-Ortsvorsitzender Anno Heigl warf eingangs der Versammlung einen Blick zurück auf einen mit Veranstaltungen gut gefüllten Jahreskalender 2013 und stellte wegen der Abwesenheit des Kassiers einen ausgeglichenen Kassenbestand fest. Zudem machte Heigl unter anderem noch auf die diesjährigen Ausflugsfahrten aufmerksam. Am 26. März geht es mit einer Besichtigung des Erdinger Brauhauses los. Im April steht auf Einladung von Landtagsabgeordneten Karl Straub (CSU) ein Besuch des Landtages in München an, dem gegen Ende des Monats wiederum in München ein gemeinsamer Ausflug ins Deutsche Museum folgt. Um nur einige Beispiele zu nennen. "Praktisch in jedem Monat ist Gelegenheit, mit dem VdK etwas zu unternehmen", so Heigl.
VdK-Ortsvorsitzender Anno Heigl
Die neue Regierung müsse längst Versprochenes anpacken, forderte dann Klusch in seiner Rede. "Denn in den letzten Monaten ist es trotz vieler Baustellen in der Sozialpolitik zu einem völligen Stillstand gekommen." Eine stetig steigende Zahl von Mitgliedern belege eindrücklich den Bedarf an sozialrechtlicher Beratung und sozialpolitischer Interessenvertretung. Gleichermaßen wachse das Angebotsspektrum im VdK. Klusch hob hervor, dass besonders die Sozialrechtsberatung, ein "Kernbereich des VdK" nachgefragt werde, da "es für den Einzelnen immer schwieriger wird, ohne fachliche Hilfe seinen Rechtsanspruch auf Sozialleistungen geltend zu machen." Zur positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen trage auch die "tolle ehrenamtliche Arbeit in den Ortsverbänden und auf Kreisebene bei", ist Klusch überzeugt. Viele fänden beim VdK eine Gemeinschaft, die sie in ihrem täglichen Leben vermissten. Eine selbstbewusste Rentnergeneration und eine Generation 50plus hätten die Politiker bei diversen Veranstaltungen des Sozialverbands im vergangenen Jahr erleben können. Auch zur bevorstehenden Kommunalwahl werde man genau hinsehen, ob die Wahlkampfversprechen auch gehalten werden. Beim VdK stelle man eine besondere Angst vor Altersarmut bei den Bürgern fest, berichtete Klusch.
VdK-Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch
Dem Freistaat Bayeren stellte der VdK-Regionalgeschäftsführer in einem Punkt ein schlechtes Zeugnis aus: "Mit einer durchschnittlichen Altersrente von 731 Euro im Monat lag Bayern 2011 bezüglich der Bestandsrentenhöhe mit Niedersachsen auf dem bundesweit letzten Platz." Insbesondere für Frauen und Neurentner sehe es in Bayern noch schlechter aus. Eine Minirentenerhöhung von 0,25 Prozent sei ein großes Ärgerenis, schimpfte Klusch. Deshalb verfolge der VdK die Forderungen etwa nach Streichung der Kürzungsfaktoren bei der Rentenanpassung des VdK und die Rückkehr zur dynamischen Renten. "Rentner können sich im Schnitt fast zehn Prozent weniger leisten als noch vor neun Jahren!" Und dass die Mütterrenten nun im Wahlprogramm von CDU und CSU stünden, sei ein Verdienst des VdK, der nicht nachlassen werde, Verbesserungen in der Rentenpolitik einzufordern. Im diesem Zusammenhang formulierte Klusch auch Forderungen nach einem Mindestlohn. "Besorgnis erregend findet der VdK, dass offensichtlich immer mehr Menschen im Rentenalter dazuverdienen müssen."
Da sich der Sozialverband unter anderem auch für Menschen mit Handikap einsetzt, machte Klusch darauf aufmerksam, dass es bei Arbeitgebern noch immer "Barrieren im Kopf" gebe, wenn es sich um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung geht. Da gebe es viele haltlose Vorbehalte. Unternehmen, die sich ihrer Beschäftigungspflicht (Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern sind gesetzlich verpflichtet, fünf Prozent der Stellen an schwerbehinderte Arbeitnehmer zu vergeben) durch Ausgleichsabgaben entzögen, sollten künftig, so Klusch, eine erhöhte Abgabe zahlen.
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