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„und Äktschn“ - Gerhard Polt in Wolnzach


Gerhard Polt auf Kino-Tour in Wolnzach

Eigentlich gibt es in seinem neuen Film keine „Äktschn“ höchstens ein „und“ wie er selbst sagt, doch das Resümee der Wolnzacher war überwältigend, so viel gleich vorneweg. Gerhard Polt wurde im vollbesetzten Kino nach der Vorstellung seines neuen Films „und Äktschn“ mit überschwänglichem Applaus begrüßt. „Wolnzach ist für mich immer etwas ganz besonderes“ so der bayrische Kabarettist.

Aber nicht nur Wolnzach, sondern auch sein neues Werk ist einzigartig. Unvergleichlich karikiert er den Dilettantismus und zeichnet damit auch ein Bild von den Personen des 3. Reiches, die möglicherweise der Realität sehr nahe kommt. Dass Hitler in seinem Film sympathisch, gar menschlich rüberkommt, ist für Polt kein Widerspruch. „Leute, die sympathischer sind, sind viel gefährlicher, als jene die unsympathisch sind“, denn nur solchen Menschen wird man Türen öffnen, oder ihnen folgen.

Auch Eva Braun wird im Film, wie Adolf Hitler, weder in die eine, noch in die andere Richtung überzeichnet und so als ganz normale Durchschnittsperson dargestellt. „Wir kommen damit den reellen Personen sehr nahe“, so Polt, den es natürlich sehr freut, dass sein neuer Film auch bei den Wolnzachern so gut ankommt.

Die Idee für diesen Film reicht weit zurück. „Im Zuge einer Reportage für die BBC lernte ich Frederick Baker kennen.“ Aus diesem ersten Kennenlernen entstand eine Freundschaft. 2007 wurde dann die Idee für „und Äktschn“ geboren. Insgesamt steckt aber hinter einem Film wesentlich mehr, als hinter einem Bühnenprogramm. Auf die Frage, was er denn lieber macht, einen Film, oder auf der Bühne stehen, antwortete der Kabarettist: „Man kann beides nicht miteinander vergleichen“, so Polt. „Von den reinen Drehtagen lagen wir mit nur 25 Tagen unterhalb dessen, was für einen Spielfilm normal ist.“ Bis man aber so weit war und „Äktschn“ sagen konnte, verging viel Zeit, denn es musste nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern auch die Finanzierung auf die Beine gestellt werden.

Letztlich mussten auch die Schauspieler für dieses Projekt greifbar sein. Der Film ist auch prominent besetzt. So spielt Robert Meyer - Direktor der Volksoper in Wien - den Günther Fleischhauer. „Es braucht Profis, um Dilettanten spielen zu können“, so Polt auf die Frage nach den Schauspielern.

Ganz locker plauderte der bayrische Kabarettist mit den Gästen über seinen Film, und auch wenn der derzeit auf seiner Tour in viele Kinos kommt, so gab es in Wolnzach eine wirkliche Besonderheit. Im Publikum saß ein Karl Heinz Pospiech. Was für ein Zufall, denn Gerhard Polt spielt im Film Hans A. Pospiech. Bei einem Stück Prinzregententorte unterhielten sich beide angeregt über den Film.

Während sich Polt am Ende noch Zeit nahm, Autogramme zu schreiben, dankte Andrea Hailer nicht nur der Familie Amper, sondern vor allem den Wolnzachern, die ihrem Kino die Treue halten.


 

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