Faschingswahlkampf, Windräder und schwarze Luftballons
Faschingswahlkampf, Windräder und schwarze Luftballons
Der Straßenwahlkampf 2014 hat begonnen, der Hauptplatz Pfaffenhofen wird wieder einmal zur großen Bühne für die Parteien. Jeden Samstag und Dienstag ist Wochenmarkt in Pfaffenhofen an der Ilm, zu Wahlkampfzeiten aller Art verwandelt sich der weitläufige Platz zur Aktionsfläche für die örtlichen Volksvertreter aller Ideologien und parteilichen Farbmustern.
Die Stadtverwaltung hat für Gleichberechtigung gesorgt, an sechs festen Plätzen, die im rotierenden Verfahren zugewiesen werden, können es sich die verschiedenen Gruppierungen gemütlich machen. Chancengleichheit der örtlichen Art ist also gewährleistet und alle sind zufrieden. Im Prinzip ändert sich für den Marktbesucher wenig, durch die räumliche Verteilung kommt er auf jeden Fall in den maximalen politischen Informationsgenuss, Ausweichkorridore inbegriffen.
Die SPD startete gleich furios mit Unterstützung der Prinzengarde der Narrhalla Ilmünster, Orden wurden verliehen, Prinzenwalzer getanzt und Glühwein ausgeschenkt. Die größtmögliche Aufmerksamkeit war damit auf jeden Fall erreicht, allein, es fehlten die Luftballons. Die hatte natürlich die CSU in bayerischem Blau und dezentem Schwarz dabei, auch das eine oder andere „Mensch ärgere dich nicht“ Spiel, in abgewandelter Form, wechselte den Besitzer.
Die Grünen setzten auf Papierwindräder und Samentüten für das kommende Frühjahr. Die mittlerweile für die Wahl zugelassene, neue Gruppierung GfG um ManfredMenschMayer, hatte dem Gemeinwohl dienende Schriften von Beuys bis Bienenblumenwiese und Interkulturgarten dabei. Kugelschreiber, Feuerzeuge, Notizblöcke, alles was die Gadget - Shops der Parteien hergeben, gehören sowieso zur Standardausrüstung eines jeden Wahlkämpfers.
Von Kampf ist aber weniger zu spüren, die verschiedenen Lager sind eher auf der Suche nach Gemeinsamkeiten, kein Lagerwahlkampf, keine Verletzungen oder andere, geschickt verpackte Munition ist vorgesehen. Man trifft sich auf Augenhöhe und versucht seine Schwerpunkte zu setzen, die Vorwurfsunkultur scheint auf dem Rückzug, die Stadt hat eher Luxusprobleme als Defizite.
Die restlichen Gruppierungen werden an diesem Samstag die Bühne betreten, die Vorhut für die Freien Wähler hatte 2. Bürgermeister Albert Gürtner nebst Gattin übernommen, es kann aber auch sein, dass er die Prinzengarde Ilmmünster bei ihrem furiosen Auftritt genießen wollte.
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