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„Kofelgschroa“ und „Mund Werk Crew“ machen Christlsaal zum Tollhaus

 

Sepp „Stumpfe“ Kolmeder tourte monatelang durch die Hallertau mit seinen Flyern „Tollhaus Christlsaal“, um für die Veranstaltung letzten Samstag zu werben. Rund 500 Besucher erlebten nach der nostalgisch-bayerischen „Kofelgschroa“ ein knappes Dutzend aufgedrehter Jungs, die mit hartem Hip-Hop-Sound den Christlsaal zum Beben brachten. Spiel- und Singfreude pur. Zwei deutsch singende Frontmen. Die „Mund Werk Crew“ in ihrem laufenden Programm „I bin a Weiß-Blauer“.

Den Christlsaal voll zu bekommen, war das Ziel des Veranstalters. Er hat es geschafft. Damit konnten die zwei Bands bezahlt werden, die aus ihrer Fernsehpräsenz hohe Gagen gewohnt sind. Und es blieb sogar noch ein Betrag für die Indiohilfe Gallmeier. Sepp „Stumpfe“ Kolmeder begründete vor vielen Jahren das „Open Air Holledau“ in Unterempfenbach mit und da fließt der Nettogewinn seitdem auch in die Entwicklungshilfe.

Hunderte Fans drängten sich in den Christlsaal, um die Band „Kofelgschroa“ aus dem schönen Oberammergau und die „Mund Werk Crew“ aus dem südbayerischen Chiemgau live zu erleben.

Eröffnet wurde der Abend jedoch mit zwei jungen, sehr talentierten Nachwuchssängerinnen, die sich hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierten. Beide zeigten keine Nervosität, sondern zogen ihr Programm sehr souverän durch.

Die erste Künstlerin war Sophia Ermeier, Tochter des weit über die Grenzen Mainburgs bekannten Ritsch Ermeier, Quetschenspieler des Volksmusiktrios „Sauglocknläutn“. Die 15-jährige begeisterte das Publikum mit ihrer zauberhaften Stimme und ihrem zarten Auftreten.

Die zweite Mutige war Sarah Kolmeder. Die 19-jährige Unterempfenbacherin, die sich wie ihre Vorgängerin das Gitarrespielen selber beigebracht hat, war nicht nur wunderschön anzuschauen, auch sie zeigte durchaus Talent.

 

 

 

Ihnen folgten die groß angekündigten „Kofelgschroa“, bei deren Auftritt sich die Besucherzahl schlagartig verdoppelte. Sie hatten zwar Anfangs etwas Mühe, auf sich Aufmerksam zu machen, da sie nicht mit einem Riesenbrimborium auffuhren, doch bei den ersten Klängen ihrer sehr eigenwilligen Musik hatten sie sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit des bunten Publikums.

Es war quasi jede Altersstufe vertreten, und alle waren sofort hellauf begeistert. Mit Tuba, Quetschn, Gitarre und Trompete spielen sie ihre „Wechseltakte“ und „Mollakorde“, und singen und sprechen dabei ihre eigenen Texte in einem Rhythmus, der fast an Hypnose oder Trance erinnert.

„Kofelgschroa“ ließen den Abend noch recht ruhig, aber voll professionell angehen. Fast bei jedem Stück wechselten sie die Instrumente. Das Publikum wogte sich in der neuen Volksmusik mit Anarcho-Anklang. Alle Stücke sind Eigenkompositionen. Die vier jungen Musiker, zurückhaltend, sympathisch, setzen voll auf ihre Musik, vermeiden jeden Art von Show. Sie spielen ihre Musik auch für sich, pflegen ihren eigenen Kult.

Gegen 21.45 Uhr, nach einigen Zugaben von „Kofelgschroa“, stürmte eine ganz andere Musik die Bühne, eine sehr poppige, mit viel Sound, Schlagzeug und Lichteffekten. Back Stage versetzten sie sich schon in eine Art Kampfstimmung. Da werden wie im Fußball im Kreis alle Hände aufeinander gelegt, wird das Wir-Gefühl gestärkt. Jeder dieser Musiker ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Und sie sind noch alle unter 30. Musiktalente.

Wer genau hinsah, entdeckte, dass zwei von ihnen barfuß auf die Bühne rannten. „Mund Werk Crew“ verkörpern ein Lebensgefühl. Die Musik fliegt ihnen zu. Raggae plus. Auch das ist Bayern. Sie rissen das Publikum mit. Unter ihnen Bürgermeister Josef Reiser und Stellvertreterin Hannelore Langwieser, die an diesem Abend auf ihren Ort besonders stolz waren. Ja, Mainburg zeigte, was Feiern heißt. Und als die Jungs völlig verausgabt von der Bühne stiegen, sorgte DJ Norbert noch für eine lange Nacht im „Tollhaus“.
 

 

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