Für eine grüne Politik in Wolnzach
Energiewende ist ein Projekt auf Bundesebene, zumindest könnte man dies meinen. Dass man aber auch auf kommunaler Ebene in diesem Punkt viel erreichen kann, das machte Willi Kling beim Wahlkampfauftakt der Wolnzacher Grünen deutlich. Im Zuge der Ausweisung von neuen Baugebieten schwebt ihm ein Ausbau des Fernwärmenetzes vor.
Ehe sich der Gemeinderat aber dem Thema Energie zuwandte, ließ er erst noch einmal die vergangenen sechs Jahre Revue passieren. „Wir haben trotz der schwierigen Ausgangslage viel erreicht“, so Kling, der insgesamt eine positive Bilanz der vergangenen sechs Jahre zog. So kann der Grüne vor allem so mancher Aussage von politischen Mitbewerbern im Endeffekt nur wenig abgewinnen. „Wer vom zu Tode sparen spricht, der berücksichtigt nicht, dass einerseits zu dieser Zeit die Welt damals gerade mitten in der Finanzkrise steckte und in Wolnzach ganz speziell die Finanzaffäre tobte“, so Kling weiter.
Dies war natürlich eine schwierige Situation für alle Gemeinderäte, doch wie er weiter betonte, arbeitete dieses Gremium gut zusammen. „Es gab keine absolute Mehrheit im Gemeinderat, dennoch wurden immer vernünftige Lösungen mit vernünftigen Mehrheiten erzielt“, erläuterte Willi Kling. Auch die Aussagen zur Stagnation im Bereich der Baulandausweisung kann er wenig nachvollziehen. „Wir waren in den vergangenen sechs Jahren damit beschäftigt nicht nur den Flächennutzungsplan, sondern auch das Gewerbegebiet Bruckbach auf den Weg zu bringen“, so der Grüne. Keine ganz leichte Aufgabe, doch beide Großprojekte konnten in der Legislatur abgeschlossen werden.
„Dem neuen Gemeinderat bieten sich dadurch viele Möglichkeiten“, so Kling. Wichtig aus seiner Sicht ist dabei, dass einerseits die solide Finanzpolitik der vergangenen Jahre fortgesetzt werden kann und andererseits auch die Energiewende vorangetrieben wird.
„Je mehr Energie dezentral erzeugt wird, desto weniger Stromtrassen werden benötigt“, so Kling, der auch der Windenergie positiv gegenübersteht. „Wir stehen zur bisherigen Positivplanung“, erläuterte der Grüne und machte sich für eine Balance zwischen einerseits Energiegewinnung und anderseits Akzeptanz bei der Bevölkerung stark. Deutliche Ausbaumöglichkeiten sah er im Bereich der Fernwärme. „Aufgrund der jetzt möglichen Ausweisungen sollten man auch einen Ausbau des jetzt bestehenden Fernwärmenetzes in Erwägung ziehen.“ In diesem Zuge machte er sich für Blockheizkraftwerke in den großen Baugebieten stark.
Doch nicht nur die Energiewende steht für die Grünen im Vordergrund, auch das Thema Verkehr und Infrastruktur ist von zentraler Bedeutung. Dabei hält Gemeinderat Willi Kling von der aktuellen Diskussion einer Einbahnstraße wenig. „Wenn wir die Preysingstraße irreversibel umbauen, kann das zu erheblichen Verkehrsproblemen führen, wenn die Auen- und Hopfenstraße beispielsweise im Zuge von Asphaltierungsarbeiten gesperrt werden müssen.“ Wichtiger wäre für ihn, schon jetzt mit einer zukunftsträchtigen Verkehrsleitplanung zu beginnen. „Wir müssen beispielsweise aufgrund des zu erwartenden Wachstums eine Ringstraße ins Auge fassen.“
Auch in Sachen Breitbandausbau gibt noch viel zu tun. In den vergangenen Jahren war die Gemeinde an der Leistungsstufe I beteiligt. „Hier gibt es Potential nach oben“, so Kling, der schnelles Internet wie Strom und Wasser zu der kommunalen Grundversorgung zählt. So macht er sich auch für einen weiteren Ausbau stark.
Wieviel grüne Politik dann in den kommenden sechs Jahren auch in Wolnzach sein wird, das wird der Wähler am 16. März entscheiden.
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