Schluss mit Wahlkampf - und fehlendem Respekt
Über 100 Zuhörer wollten den Abschluss der Wahlkampftour durch Rohrbach und seine Ortsteile nicht verpassen. Zur letzten Vorstellungsrunde der Freien- Wähler-Kandidaten für den Rohrbacher Gemeinderat füllten die Politikinteressierten den Saal im dortigen Alten Wirt.
Viele Bürger waren darunter, die sich vor allem einen unmittelbaren Eindruck von deren Bürgermeisterkandidaten Michael Kornke machen wollten. Jener verstand es, sich sympathisch und kompetent zu präsentieren und dürfte damit wohl bereits jetzt das eine oder andere Kreuzchen auf den Briefwahlunterlagen für sich verbuchen. Dieser Eindruck zumindest drängte sich auf, wenn man sich die Kommentare der Besucher nach der Veranstaltung anhörte. Doch bevor Kornke seine Vorstellungen künftiger bürgermeisterlicher Aufgaben vorstellte, waren zunächst FW-Kreisvorsitzender Christian Dierl und FW-Ortsvorsitzender Ralf Hochmuth vor dem Mikrofon.
In Anspielung auf eine Wahlveranstaltung der örtlichen CSU sagte Hochmuth, dass es ihn freue, so viele Leute zu sehen, obgleich es bei den Freien Wählern weder Buffet noch Freibier gebe. Und überhaupt reklamierten eine jede der Parteien in Rohrbach in Sachen Hochwasserschutz in den vergangenen Wochen für sich, einiges dazu durchgesetzt zu haben: "Anscheinend wurde in Rohrbach vier Mal die Hochwasserfreilegung geplant", ironisierte Hochmuth.
SPD macht Politik nach Uhrzeit
Die SPD mache den Freien Wählern gar den Vorwurf, sich über einen (Energie- und Solar-)Verein zu profilieren. Dem widersprach der Ortsvorsitzende nicht und spitzte, dass man wenigstens ein Profil habe. "Unsere Auffassung von politischer Verantwortung beginnt nicht alle drei Wochen am Dienstag um halb acht zur Gemeinderatssitzung und endet um viertel nach neun."
Man fange bei den Freien Wählern auch nicht drei Monate vor der Wahl an, mit dem "verzweifelten Versuch, sechs verschlafene Jahre krampfhaft wettzumachen." Auch nicht damit, "irgendwelche Aktionen aus dem Boden zu stampfen, wie dem Verteilen von Zugplänen", so Hochmuth. Die Freien Wähler dagegen hätten etwa mit vielen Veranstaltungen Profil und Verantwortung bewiesen.
FDP fehlt der Respekt
FW-Kreisvorsitzender Dierl betonte, dass der Bürger beziehungsweise Mensch im Mittelpunkt des politischen Handelns stehen müsse. Unter der Gürtellinie, das gehe gar nicht. "Was da bei der FDP abgeht, gefällt mir persönlich nicht - die haut auf alles und alle drauf", das zeuge von fehlendem Respekt.
Dierl sprach sich dann für bekannte Positionen der Freien Wähler aus und nannte in diesem Zusammenhang den Wunsch nach einem Bürgerentscheid zur Einführung Gelben Tonne, die eventuellen Einrichtung einer Wirtschaftsschule und ein drittes Gymnasium im Landkreis (Die Übertrittsquote liege hier bei acht Prozent unter dem oberbayerischen Durchschnitt). Dierl appellierte abschließend: " Ich kenne die anderen drei Mitbewerber nicht, daher steht mir hier kein Urteil zu, aber ich kenne Michael Kornke und der verdient die volle Unterstützung." Kornke sei in der Lage, die gute Arbeit eines Dieter Huber (bisheriger Bürgermeister Rohrbachs, SPD) fortzuführen.
Klare Worte zur Lokalpolitik kamen von FW-Kreischef Christian Dierl
Zwanzig für Rohrbach, ganz vorne Kornke
Zwanzig Bewerber um einen Sitz im Rohrbacher Gemeinderat stellten sich dann vor. Am Ende dann war Kornke an der Reihe und der stellte zunächst tatsächliche oder vermeintliche Unklarheiten zum Hochwasserschutz ("... mit einem blauen Auge davongekommen"/"Nach acht Jahren seit Baubeginn noch immer nicht fertig und kein Ende in Sicht"), der Baulandausweisung ("Besonders Einheimischen wollen wir ermöglichen, hierzubleiben"), den gemeindliche Bauvorhaben (Beim Feuerwehrhaus etwa sein teils nicht nach Ausschreibung gebaut worden), zum Haushalt ("Investitionsstopp nicht erkennbar") , Breitbandausbau ("Haben wir hier an den Bürgern vorbei geplant?") und der Energiewende (Freie Wähler forderten bereits 2008 einen Energiebeauftragten").
Kornke wagte dann den Blick in die Zukunft und beschrieb ausführlich seine Vorstellungen, wie es künftig unter seiner Führung besser laufen könnte (Hallertau.info wird in Kürze den Kandidaten in einem eigenen Beitrag vorstellen). Seine Ausführungen dazu schloss er mit den Worten: "Ihr segt's scho, dass wir uns für die nächste Zeit viel vorgenommen haben - das lässt sich nur zusammen mit euch verwirklichen!"
Brachte viele örtliche Baustellen überzeugend auf den Punkt: FW-Bürgermeisterkandidat Michael Kornke
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